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Ärger um Straßenbau

Gastronomen drohen mit Klage gegen Vollsperrung

Mirow / Lesedauer: 2 min

Schon jetzt verlieren sie rund ein Viertel ihres Umsatzes, mit der geplanten Vollsperrung der Inselstraße könnten es bis zu 80 Prozent werden. Das wollen die Inhaber der „Alten Schlossbrauerei“ in Mirow auf keinen Fall einfach so hinnehmen.
Veröffentlicht:26.05.2017, 12:56

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Gegen eine Vollsperrung der Mirower Schlossinsel-Straße wollen die Inhaber der „Alten Schlossbrauerei“ womöglich rechtlich vorgehen. Die Sperrung ist im Zuge der Straßensanierung geplant. Nach derzeitigem Stand soll sie offenbar zehn bis vierzehn Tage dauern und demnächst erfolgen. Die Zufahrt zu dem auf der Insel ansässigen Hotel und Restaurant wäre während dieser Zeit vollständig blockiert, Lieferanten und Gäste könnten nicht mehr vorfahren. Der Gastronomiebetrieb mit 30 Angestellten befürchtet Umsatzeinbußen von bis zu 80 Prozent für die Dauer der Sperrung.

„Wir sind nicht gegen die Baustelle“, betonte Inhaber Rainer Smentek. „Und wir wissen, dass wir Opfer bringen müssen.“ Ursprünglich habe es jedoch geheißen, die Straße werde nur für zwei oder drei Tage gesperrt. Das wäre zumutbar gewesen, so der Gastronom. Eine zweiwöchige Sperrung während der Saison hingegen nicht. „Wir haben Angst, dass das existenzbedrohend wird.“ Bereits seit Anfang März, seit Beginn der Straßensanierung, mache der Betrieb 20 bis 30 Prozent weniger Umsatz. Smentek und seine Frau Martina Heyden-Smentek behalten sich vor, mit ihrem Anwalt eine einstweilige Verfügung gegen die Vollsperrung zu erwirken – sofern kein Kompromiss gefunden wird.

Baufirma hat Hilfe angeboten

Bürgermeister Karlo Schmettau (FDP) indes verteidigt die Bauplanung. „Zehn Tage sind verhältnismäßig“, so Schmettau. In einem Bauprojekt gebe es immer Unwägbarkeiten. Dass die geplante Sperrung sich nun verlängert habe, sei unglücklich, aber nicht zu ändern. Die Baufirma habe dem Unternehmer-Paar zudem ihre Hilfe angeboten: Müll abtransportieren, Ware hintransportieren, Koffer der Gäste tragen. Smentek bestätigt das – nur kann er sich nicht vorstellen, dass es auch funktioniert.

Ob es zu einem Kompromiss kommt, zeigt sich in den nächsten Tagen: Nachdem das Thema in der jüngsten Stadtvertretersitzung kurzfristig auf die nichtöffentliche Tagesordnung gesetzt worden war, wurde für die nächste Woche ein Treffen anberaumt zwischen dem Anwalt des Ehepaars, der Baufirma, dem Bürgermeister und zwei Stadtvertretern.