StartseiteRegionalNeustrelitzJetzt ist klar, woher die herrenlosen Mufflons kommen

Rätsel gelöst

Jetzt ist klar, woher die herrenlosen Mufflons kommen

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Das sieht man nicht so häufig, dachte sich ein Burg Stargarder, als er vom Badezimmerfenster eine herrenlose Herde Schafe und Mufflons entdeckte. Er hielt das Ganze mit der Kamera fest und schickte dies an den Nordkurier. Der ehemalige Leiter des Neustrelitzer Tiergartens hat sich daraufhin gemeldet.
Veröffentlicht:05.04.2016, 15:04

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Von wegen, die Schafe und Mufflons sind aus dem Burg Stargarder Tierpark ausgebüxt. Da ist sich Helmut Heinrich aus Neustrelitz ziemlich sicher, dass dies nicht der Fall sein kann. "Ich war 30 Jahre lang Direktor im Neustrelitzer Tiergarten", berichtet er. In dieser Funktion hat er in den 1980er-Jahren Schafe und Mufflons aus dem Tiergarten an einen Privatmann in Neubrandenburg verkauft. Die Tiere, die jetzt zwischen Burg Stargard und Lindenhof bei Neubrandenburg gesichtet wurden, sind die Nachkommen genau dieser Herde aus dem Neustrelitzer Tiergarten.

"Damals wurden die Tiere mit Genehmigung und allen nötigen Papieren an den Privatmann übergeben", betont Helmut Heinrich. Alles habe zu dem Zeitpunkt seine Richtigkeit gehabt. Das Gehege befand sich am Betonwerk Süd in Neubrandenburg. Der ehemalige Direktor des Tiergartens hat sich sogar persönlich ein Bild davon gemacht, wie es den Tieren in Neubrandenburg gehen wird.

Der Zaun soll aufgerissen gewesen sein

Ende der 1980er-Jahre, so hat Helmut Heinrich gehört, sind die Tiere aber tatsächlich aus diesem Gehege ausgerissen. Angeblich soll der Zaun aufgerissen gewesen sein. Aber, ob das wirklich so gewesen ist, weiß der Neustrelitzer heute nicht mehr. Mit dem ehemaligen Leiter des Burg Stargarder Tierparks habe er aber immer einen guten Kontakt gehabt und deshalb wisse er genau, dass die Tiere nicht aus dem Tierpark dort ausgerissen sein können, wie zunächst vermutet.

Es ist nicht außergewöhnlich, dass die Mufflons in der freien Wildbahn überlebt haben, verdeutlicht Helmut Heinrich. Sie seien zwar jahrelang im Tiergarten betreut worden, sind aber durchaus in der Lage, selbstständig zu überleben und leben nun vermutlich seit Jahren frei. "Das Mufflon ist ein Wildtier und Schafe sind artverwandt", beschreibt der Experte. Ein Wildschaf kann ohne Hilfe des Menschen existieren und "verpaart sich mit den anderen Schafen", erklärt er. Demzufolge streifen nun die Nachkommen durch die Region. Nahe Fünfeichen seien die Tiere bereits gesehen worden und jetzt bei Lindenhof.