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Zu viel Leerstand

Jetzt rückt die Abrissbirne in Wesenberg an

Wesenberg / Lesedauer: 2 min

Ein Wohnhaus in der Wesenberger Lindenstraße wird demnächst dem Erdboden gleich gemacht. Die Stadt hat jetzt grünes Licht für den Abriss erteilt. Der Leerstand in der Stadt ist einfach zu groß und ein teilweiser Rückbau zu teuer.
Veröffentlicht:14.07.2017, 19:20

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Jetzt ist es also beschlossene Sache. Der Wohnblock in der Wesenberger Lindenstraße 17 d bis f wird abgerissen. Das haben Wesenbergs Stadtvertreter auf ihrer Sitzung am Donnerstagabend entschieden. Dem Beschluss ging dabei eine längere Diskussion voraus.

Schon in der Einwohnerfragestunde appellierte Heinz Kambs, letzter verbliebener Mieter, nochmals an die Kommunalpolitiker, sich die Entscheidung reiflich zu überlegen. Ein jeder solle einzig nach seinem Gewissen abstimmen. Begründet wurde der Abriss schließlich mit den Entwicklungen auf dem Wesenberger Wohnungsmarkt. Zum Stichtag 31. Dezember 2016 waren 40 von 248 Wohnungen der Wohnungsgesellschaft Wesenberg nicht vermietet. Allein der Wohnblock in der Lindenstraße habe eine Leerstandquote von rund 50 Prozent aufgewiesen. „Die Zahlen kann man nicht vom Tisch wischen. Vor dem Leerstand können wir nicht die Augen verschließen“, erklärte etwa Elke Peters (Die Linke). Kritik äußerte sie jedoch an der Vorgehensweise. Im Vorfeld sei etliches schief gelaufen, bemängelte Peters. Die Mieter seien nicht rechtzeitig mit ins Boot geholt worden.

Bürgermeister Helmut Hamp (BfW/Die Grünen) wies darauf hin, dass alle Mieter bis auf eine Ausnahme in neue Wohnungen vermittelt seien. Er äußerte die Hoffnung, dass auch mit dem verbliebenen Bewohner, sprich Heinz Kambs, noch eine gütliche Einigung erzielt werden kann. Fraktionskollege Uwe Gestewitz (BfW/Die Grünen) hingegen hätte auch einen teilweisen Rückbau des Hauses wie zum Beispiel in Neustrelitz Kiefernheide für möglich gehalten. Dem widersprach Heino Rechlin (Die Linke): „Wir können nicht die Wohnungsgesellschaft an die Wand fahren, eine Rückstufung des Hauses ist nicht wirtschaftlich.“

Beschlossen wurde der Abriss schließlich mit neun Ja-Stimmen. Ein Stadtvertreter stimmte dagegen und es gab drei Enthaltungen.