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Ohne Wasser

Junge Bäume verdursten am Straßenrand

Userin / Lesedauer: 2 min

250 junge Linden bei Userin sind in Not. Geregnet hat es dort seit Wochen nicht, gegossen hat auch ewig keiner. Was ist da los? Wurden die armen Bäumchen etwa einfach vergessen?
Veröffentlicht:09.06.2015, 16:49

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Ein trauriges Bild an der Landstraße zwischen Userin und Lindenberg: 250 Alleebäume, erst im vergangenen Herbst gepflanzt, sind völlig schlapp und lassen ihre Blätter hängen. Nach mehreren Wochen ohne Regen drohen die Linden zu verdursten. Auch an der Bundesstraße 198 leiden etliche Bäumchen unter der Trockenheit. Die darbenden Bäume brauchen also schnellstens Wasser, damit sie wieder aufleben können.

Eigentlich sollten die Linden längst versorgt sein, sagt Ralph-Michael Nickel, Umweltbeauftragter des ­Straßenbauamtes Neustrelitz. Die in Kastorf (Schleswig-Holstein) ansässige Garten- und Landschaftsbaufirma, die die Bäume gepflanzt hat, sei vertraglich verpflichtet, regelmäßig zu gießen. Das funktioniere leider nicht immer, weil solche Aufträge bundesweit ausgeschrieben werden müssen, und manchmal Unternehmen den Zuschlag erhalten, deren Sitz weit entfernt ist.

Eigentlich müsste die Firma sechs Mal im Jahr gießen

„Die schauen hier nicht jeden Tag nach dem Rechten. Oft ist bei denen das Wetter ganz anders, sodass die gar nicht ahnen, wie trocken es hier ist. In diesem Fall habe ihm die Firma versichert, sich umgehend um die Bäume zu kümmern. Sollte die Hilfe zu spät kommen, die Pflanzen nicht mehr zu retten sein, müsse das Unternehmen seine Garantie einhalten und die Stämme ersetzen.

„Das wäre aber jammerschade, denn eigentlich haben sich die Bäume sehr gut entwickelt“, sagt Ralph-Michael Nickel.

Laut Vertrag müsse jeder einzelne Baum bis zum Jahr 2018 mindestens sechs Mal im Jahr gut 100 Liter Wasser bekommen – und zwar in mehreren Gaben, sodass die Wurzeln der Pflanzen die Wassermenge komplett aufnehmen können und auf keinen Fall zu viel Wasser versickert. „Sollte das Unternehmen feststellen, dass aufgrund der Witterung öfter als sechs Mal jährlich gegossen werden muss, steht dem auch nichts im Wege. Dann zahlen wir nach.“

Bislang habe er nicht den Eindruck, dass die Bäume an der Straße vernachlässigt werden. Erst vor wenigen Tagen sei dort auch noch frischer Rindenmulch rund um die Stämme aufgebracht worden. Der soll den Boden vor dem Austrocknen schützen. Bei wochenlanger Trockenheit nützt aber der beste Mulch nichts.