StartseiteRegionalNeustrelitzMillionenschwerer Anbau für den Jugend-Knast geplant

Land investiert

Millionenschwerer Anbau für den Jugend-Knast geplant

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Mit rund 1,7 Millionen Euro soll die Jugendanstalt in Neustrelitz erweitert werden. Dabei wird die Einrichtung immer wieder als Sorgenkind bezeichnet, weil sie nicht ausgelastet ist.
Veröffentlicht:27.04.2017, 16:01

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Für die Neustrelitzer Jugendanstalt gibt es ein Millionen Euro schweres Vorhaben. „Der Jugendarrest soll gemäß des vom Landtag beschlossenen Jugendarrestvollzugsgesetzes erweitert werden“, bestätigt Tilo Stolpe, Pressesprecher des Justizministeriums in Schwerin. „Geplant ist ein Anbau, um zum einen die Geschlechtertrennung zu gewährleisten, aber auch mehr Raumkapazitäten für Bibliothek, Schulungen oder Einzelbesprechungen zu haben.“ Bis voraussichtlich Ende 2019 sind die Anbaumaßnahmen vorgesehen. Etwa 1,7 Millionen Euro will das Land ausgeben.

Dabei hieß es noch Anfang 2017, dass die Jugendanstalt als Sorgenkind gilt, weil fast die Hälfte der Betten leer bleibt. Jetzt wurden Stimmen laut, die deshalb die Notwendigkeit der Millionen Euro schweren Investition infrage stellen.

Steffen Bischof, Sprecher der Jugendanstalt, macht kein Geheimnis daraus, dass tatsächlich einige Betten leer stehen. Insgesamt können 297 kriminelle Jugendliche ihre Strafe in Neustrelitz absitzen – 15 davon im Jugendarrest und 20 stehen für den offenen Vollzug zur Verfügung.

Einzige Einrichtung dieser Art in ganz M-V

Die Erweiterung der Neustrelitzer Einrichtung ist dennoch nötig. Inzwischen ist Neustrelitz im gesamten Land die einzige Einrichtung mit einer Jugendarrestanstalt und die einzige Jugendanstalt. Seitdem sich 2013 in Wismar die Türen schlossen, sitzen auch Frauen ihre Strafe dort ab. „Das war so nicht geplant“, betont Steffen Bischof.

Fünf junge Frauen sind derzeit vor Ort. Eine junge Mutter befindet sich mit ihrem Kind in der Einrichtung. Platz müsse auch vorgehalten werden, wenn beispielsweise kriminelle jugendliche Banden erwischt werden. „Da muss jeder so untergebracht werden, dass kein Kontakt zu einem anderen besteht“, argumentiert Bischof und verweist auf die mit den Jahren veränderten Aufgaben in dem Vollzug.