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Wildtierfreundlicher Betrieb ausgezeichnet

Mit Grünstreifen unter die Besten

Rehberg / Lesedauer: 2 min

Die Landbetriebsgesellschaft Rehberg gehört zu den vier wildtierfreundlichsten Betrieben Deutschlands. Das Unternehmen unterstützt unter anderem Schreiadler und Insekten. Jetzt wurden die Rehberger ausgezeichnet.
Veröffentlicht:16.01.2014, 19:38

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Die Landbetriebs­gesellschaft Rehberg darf sich zu den vier wildtierfreundlichsten Betrieben Deutschlands zählen. Diese Einschätzung trifft die Jägerstiftung Natur und Mensch, die im vergangenen Jahr einen entsprechenden Wettbewerb ausgelobt hatte. Inzwischen stehen die Platzierungen fest. Auf den ersten Platz haben es die Rehberger zwar nicht geschafft, sie gehören aber zu den vier Besten.

„Wir freuen uns über diesen Erfolg“, sagt Geschäftsführerin Christa-Maria Wendig. Ihr Unternehmen habe sich nicht vorrangig um des Siegens willen an dem Wettbewerb beteiligt, sondern um ein Zeichen zu setzen, anderen Betrieben ein Vorbild zu sein. „Wir haben bewiesen, dass auch konventionelle Großbetriebe Rückzugs­möglichkeiten und Nahrungsflächen für Wildtiere zur Verfügung stellen können.“ Ihr Unternehmen hält unter anderem Weide­flächen für Rot- und Damwild bereit, hat Grünflächen für Schreiadler geschaffen und Bienenweiden gesät.

40 Landwirtschaftsbetriebe aus ganz Deutschland hatten sich um den mit 5000 Euro dotierten Förderpreis beworben, die LBG Rehberg war der einzige aus Mecklenburg-Vorpommern. Gewonnen hat Landwirt Kai Pönitz aus Großschirma in Sachsen. Er hat viele Biotope angelegt und diese zu einem sinnvollen Biotopverbund zusammengefügt, der sich weit in das Umland hineinzieht, bilanziert die Stiftung.

Die drei anderen Finalisten wurden gleichrangig bewertet. Zu ihnen gehören neben der LBG Rehberg ein Land- und Forstwirtschaftsbetrieb aus Lossatal (Sachsen) und ein Schweinemastbetrieb aus Lüdinghausen (Nordrhein-Westfalen). „Die Wettbewerbsteilnehmer haben gezeigt, dass Artenschutz und biologische Vielfalt wirksam um­gesetzt werden können, wenn sich erfolgreich wirtschaftende Landwirte dafür einsetzen“, so Jochen Borchert, Vorsitzender der Jägerstiftung.

Christa-Maria Wendig wird ihre Urkunde rahmen und in ihrem Familienunternehmen an die Wand hängen. Sie will sich auch in Zukunft an ähnlichen Wettbewerben beteiligen. Für dieses Jahr hat sie sich ein neues Naturschutzprojekt vorgenommen. Sie will Hecken pflegen und aufforsten – als Unterschlupf für Vögel und kleine Wildtiere. Außerdem probiert sie eine neue Saatmischung für Bienenweiden aus.

Betriebe, die umweltfreundlich wirtschaften, helfen nicht nur der Natur, sondern profitieren selbst, sagt Christa-Maria Wendig. Durch Grasstreifen an den Feld­rändern zum Beispiel werden Rehe und Hirsche von den Zuckerrüben abgelenkt. Die Tiere bleiben an den Rändern, wo sie sich sicherer fühlen. Dadurch gibt es weniger Verbissschäden. „Ablenkungs­fütterung“ nennt Christa-Maria Wendig das.