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Unwetter

Tornado über Blumenhagen richtet Verwüstungen an

Blumenhagen / Lesedauer: 2 min

Der Sturm hat innerhalb von nur zweieinhalb Minuten Dächer abgedeckt und Bäume umgerissen. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt.
Veröffentlicht:12.06.2014, 19:08

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Ein Sturm, womöglich ein Tornado, hat in Blumenhagen eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Die Windhose fegte bei dem Unwetter am Mittwochnachmittag durch das Dorf bei Weisdin und richtete große Schäden an. Die Bilanz: Dächer abgedeckt, Gewächshäuser, Lauben und Zäune zerstört, Bäume abgeknickt und entwurzelt. Es grenzt an ein Wunder, dass niemand verletzt wurde.

Bernhard Rückert stand im Garten, als der Sturm wenige Meter entfernt vorbei fegte. „Das ging rasend schnell. Plötzlich kam starker Wind auf und dann riss es unseren Gartenpavillon senkrecht 150 Meter in die Höhe.“ Den Pavillon fand der Besitzer später in einer 30 Meter hohen Baum­krone wieder. Der Sturm fällte zudem vier Bäume auf dem Grundstück.

Heiko Hänsch hat die Naturgewalten durch die Fenster beobachtet. „Erst sah es so aus, als käme nur starker Regen. Aber dann wurde es so dunkel, dass die Straßenlaternen angingen, und der Spuk begann. Nach nur zweieinhalb Minuten war das Schlimmste vorbei. Da hatte der Sturm schon alles kurz und klein gemacht.“

Die Blumenvase blieb stehen

Ursula Hänsch stand ebenfalls am Fenster. „Der Sturm hat das Dach gegenüber einfach hoch gehoben. Mir schlotterten die Knie“, erzählt sie. Die Blumenhagener sind erschüttert von der Naturgewalt.

Dass Bernhard Rückert kein Haar gekrümmt wurde, obwohl er unter freiem Himmel stand, erklärt er sich damit, dass der Sturm zwar gewaltig, aber auf einer schmalen Spur tobte. „Hier riss er die schwere Massivholzbank hoch, und die leichte Blumenvase in zehn Metern Entfernung hat sich nicht einmal bewegt.“ 

Jetzt sind die Blumenhagener dabei, Schäden zu sichten, mit Versicherungen zu korrespondieren und zu reparieren. Das wird noch viele Tage in Anspruch nehmen. Besonders heftig hat der Sturm an der Badestelle am Ortsrand und am Bootsanleger gewütet. Starke Pappeln wurden wie Streichhölzer umgeknickt, die Badestelle und der Bootssteg sind unter Ästen und Zweigen begraben. Bernhard Rückert: „Da müssen wir wohl einen Arbeitseinsatz starten.“