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Verhandlung zum Bäckerei-Überfall

Vermutlich unter Folter zur Tat gezwungen

Neustrelitz / Lesedauer: 1 min

Auch am sechsten Verhandlungstag wurde für die drei Männer, die eine Bäckerei-Filiale in Neustrelitz überfallen haben, kein Urteil gefällt.
Veröffentlicht:28.04.2017, 12:55

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Erneut ist am Landgericht im Fall des Neustrelitzer Bäckerei-Überfalls ein Verhandlungstag vergangen, ohne das ein Urteil gefällt wurde. Auch am sechsten Tag kam ein Zeuge zu Wort, um den Fall zu klären, der sich im Sommer des vergangenen Jahres in der Neustelitzer Seestraße ereignet hatte. Ein junger Mann hatte in der Filiale mit einem Messer eine Mitarbeiterin bedroht und das Geld aus der Kasse und dem Portmonee einer weiteren Mitarbeiterin gefordert. Damit machte er sich anschließend aus dem Staub. Die Fahndungsmaßnahmen der Polizei waren schnell von Erfolg gekrönt. Ein 18-Jähriger hat den Überfall nun vor Gericht bereits gestanden. Zwei Komplizen sitzen mit ihm auf der Anklagebank.

Mit dem Geständnis war der Fall jedoch nicht gelöst. Es stellte sich heraus, dass der junge Mann vermutlich unter Folter zu der Tat gezwungen worden war. Er war mit den zwei Komplizen wohl an falsche Freunde geraten, denn die trieben ein perfides Spiel mit ihm. Sie sperrten ihn, so wurde vor Gericht deutlich, in eine Wohnung in Neustrelitz ein. Vor dem Überfall verbrannten sie ihm wohl mit einer erhitzten Schere die Hände und schlugen ihn. Am nächsten Verhandlungstag (19. Mai) wird noch ein Polizist als Zeuge angehört, bevor die Anwälte ihre Plädoyers sprechen werden und das Urteil an diesem Tag wohl gefällt wird.