Abrisspläne
Woldegk weitet Anti-Schandfleck-Programm aus
Woldegk / Lesedauer: 2 min
Ein Schandfleck-Beseitigungsprogramm hat wohl nicht jede Stadt. Woldegk jedoch hat eins. Die vielsagende Bezeichnung hat sich vor Jahren mal eingebürgert und wurde seither beibehalten. Dahinter verbirgt sich letztlich eine Liste von maroden Gebäuden, welche die Stadt abreißen lassen will und für die sich die Kommune um Gelder für den meist kostenintensiven Rückbau bemüht, erklärt Bürgermeister Ernst-Jürgen Lode (SPD). Jetzt sind neue verwahrloste beziehungsweise nicht mehr zur gebrauchende Bauten auf die Liste gesetzt worden.
Dabei handelt es sich in erster Linie um Häuser in den Woldegker Ortsteilen. „Wir wollen auch auf den Dörfern klar Schiff machen, nicht nur in der Stadt“, sagt Lode, dass diesmal der prüfende Blick aufs Woldegker Umland gerichtet wurde. Größtenteils befinden sich die Altlasten in öffentlicher Hand oder sind einst von der Kommune übernommen worden. Wie zum Beispiel der alte Lokschuppen in Groß Daberkow, der noch ein Überbleibsel der einstigen Bahnlinie von Woldegk nach Strasburg ist.
Eigentümer reagiert nicht auf Anfragen
Nicht viel besser steht es um Garagen und einen Stallkomplex in Mildenitz. Die Gebäude sind zu Schandflecken verkommen und sollen möglichst bald dem Erdboden gleich gemacht werden. Verschwinden soll zudem eine marode Gebäudeanlage an der Brendenfelder Ortsdurchfahrt. Beschlossen ist auch der Rückbau der Feierhalle in Göhren und einer Gartenparzelle samt Laube an der Woldegker Stadtmauer. Für das in die Jahre gekommene Haus nebenan in der Rudolf-Breitscheid-Straße gebe es hingegen einen Kaufinteressenten, sagt Bürgermeister Lode. Bis vor kurzem war der Woldegker Jugendklub in dem Gebäude untergebracht.
Schwieriger gestaltet sich der Umgang mit einem verwilderten Grundstück mitten in Pasenow, welches die Stadtväter ebenfalls gerne ins Schandfleck-Beseitigungsprogramm aufnehmen würden. Allerdings müsse erst noch die Eigentumsfrage geklärt werden. „Leider sind nicht nur verpachtete Gärten, sondern sogar ganze Wohngrundstücke sang- und klanglos aufgegeben worden“, sagt Lode. Umso problematischer gestaltet sich nun die Kontaktaufnahme mit dem verzogenen Eigentümer. Er reagiere schlichtweg nicht auf Anfragen.