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Rücktritt

Boocker Bürgermeister schmeißt hin

Boock / Lesedauer: 2 min

25 Jahre lang war Uwe Käding Bürgermeister von Boock. Dann wollte er plötzlich nicht mehr. Warum?
Veröffentlicht:25.11.2015, 09:10

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Uwe Käding sagt nur zwei Sätze: „Ich will kein Schuldenverwalter mehr sein und kein Don Quichotte. Das sind wir Bürgermeister nämlich.“ Punkt, aus. Nach 25 Jahren hat Käding als Bürgermeister in Boock aufgehört. Kommentieren möchte er diesen Schritt nicht. Schade, aber sein gutes Recht.

Fragt sich, wie der Entschluss bei den anderen Gemeindevertretern in Boock ankam. „Uwe Käding ist 67 Jahre alt, er hat 25 Jahre gedient, man sollte seine Entscheidung respektieren“, sagt Gunnar Mißling. Der 43-Jährige ist der erste stellvertretender Bürgermeister und hat die Amtsgeschäfte des Bürgermeisters kommissarisch übernommen. Er sagt, der Rücktritt „kam überraschend und unvorbereitet.“ Auch gegenüber den Gemeindevertretern habe Käding keine offizielle Begründung abgegeben.

Bürger zeigen sich zufrieden

Es ist nicht ganz klar, was Uwe Kädings mit dem Verweis auf Don Quichotte ausdrücken will. Berühmt ist die Romanfigur für den aussichtslosen Kampf gegen Windmühlen. Don Quichotte hatte allerdings auch eine blühende Fantasie. Die Aussage, kein Schuldenverwalter mehr sein zu wollen, kann Gunnar Mißling nachvollziehen. Er sagt, die Gemeinde habe immer vernünftig gehaushaltet. Nun leide sie unter den Schulden des Landes und Kreises. Mißling weiß auch, dass Uwe Käding mit der aktuellen politischen Situation nicht zufrieden ist, betont eines aber ganz besonders: „Er war über 25 Jahre ein sehr starker Bürgermeister.“ Man sei außerdem in einem völlig friedlichen Ton auseinandergegangen.

Durchweg positiv äußern sich auch die Boocker. Ein guter Bürgermeister sei er gewesen. Und auch nicht mehr der Jüngste. Der Rücktritt scheint viele nicht überrascht zu haben. Eine Frau fragt: „Waren das wirklich 25 Jahre?“