Lost in Berlin
Heiko Miraß sucht sein Auto in Berlin
Vorpommern / Lesedauer: 2 min
Auf nach Berlin – unter diesem Motto kann Heiko Miraß seinen gegenwärtigen Lebensabschnitt sehen. Der 50 Jahre alte Chef der Arbeitsagentur in Greifswald ist im Wahlkreis 16 für die SPD angetreten, um bei der Bundestagswahl im September das Direktmandat zu holen. Zum Wahlkreis 16 gehören das südliche Vorpommern-Greifswald, der östliche Teil des Seenplatten-Kreises und die Stadt Neubrandenburg.
Schon jetzt aber war Miraß kürzlich bei einem Termin im Willy-Brandt Haus, dem SPD-Hauptquartier im Berliner Stadtteil Kreuzberg. Eigentlich hatte er sein Auto ungefähr 500 Meter entfernt geparkt. Hart an einer für Rettungskräfte und Feuerwehr reservierten Einfahrt in einem Geschäftskomplex, doch nach Selbsteinschätzung des SPD-Kandidaten im legalen Bereich.
Die Karre war weg
Nach dem Termin fand Miraß aber sein Auto nicht wieder. Hatten Großstadt-Ganoven die Benzin-Kalesche des sozialdemokratischen Hoffnungsträgers aus Vorpommern gekapert? Dies musste Miraß nach intensiver, aber vergeblicher Suche annehmen und begab sich auf das nächste Polizeirevier, um den Diebstahl anzuzeigen. Doch dann hatte der Vorpommer eine Eingebung und kehrte an den Ort des vermeintlichen Autoklaus zurück. Und siehe da, gut 150 Meter weiter stand der Mercedes ohne einen Kratzer.
Miraß war einer menschlichen Fehlleistung zum Opfer gefallen, wie sie waschechte Vorpommern in ähnlicher Weise womöglich auch schon mal in der Großstadt erleben mussten. Im Trubel hatte er ein wenig die Orientierung verloren und übersehen, dass der Geschäftskomplex zwei ähnliche Einfahrten für Rettungskräfte besaß.