Mit dem Beil gegen den Grusel-Trend
Clown-Seuche breitet sich in Vorpommern aus
Vorpommern / Lesedauer: 3 min
Polizisten der Polizeiinspektion Anklam mussten sich am Wochenende neun Hinweisen annehmen, wonach Clowns unter anderem in Greifswald, Anklam, Ducherow oder Pasewalk unterwegs gewesen sind. Während mehrfach Streifenbesatzungen eingesetzt wurden, um beschriebene Clowns festzustellen, wurden Geschädigte gehört und Zeugen befragt.
14-Jährige von Mann verfolgt
So verbreitete sich via sozialer Medien die Nachricht, dass in der Oststadt von Pasewalk Clowns ihr Unwesen treiben. Zeugen fanden sich nicht, auch Clowns wurden nicht angetroffen. In Ducherow bekam ein 14-jähriges Mädchen Angst, weil ihm ein Mann folgte. Während es zu keinem Zeitpunkt zu einem Übergriff kam, wurde aus dem Mann ein Clown mit roten Haaren, der ein 40 cm langes Messer in der Hand hielt. Ein entsprechendes Foto aus dem Netz hochgeladen, dürfte mehrfach geteilt worden sein.
Fotoshooting im Greifswalder Volksstadion
In Greifswald wurde die Polizei zu einem Mann gerufen, der beim morgendlichen Spaziergang aus einem Gebüsch heraus erschreckt wurde. Die Absuche nach dem vermeintlichen Clown verlief ergebnislos. Drei junge Leute verursachten unbeabsichtigt Ängste, als sie im Volksstadion auffielen. Wie sich herausstellte, machten sie mit ihren Vampirkostümen ein Fotoshooting in Vorbereitung auf Halloween.
Ein 16-jähiger Jugendlicher sorgte in der Makarenkostraße für Aufsehen und einen Polizeieinsatz, weil er an der Bushaltestelle mit einem kleinen Beil umherlief. Zur Begründung gab er zum Beil befragt an, sich damit bei einem „Clown-Angriff“ verteidigen zu können.
Zwei Einsätze in Anklam
Umfangreicher gestalteten sich hingegen zwei Einsätze in Anklam, wo ein 24-jähriger Mann anzeigte, am Sonntag, gegen 01.45 Uhr und 02.15 Uhr, von einem Clown erst in der August-Bebel-Straße und nach Verlassen der Dienststelle in der Südstadt angegriffen worden zu sein. Verletzt wurde er dabei nicht. Die Polizei wird sich auch weiterhin jedem Hinweis annehmen.
Am Sonntag gegen 23.30 Uhr gab es eine Clown-Sichtung in der Kedingshäger Straße in Stralsund. Ein Zeuge befand sich auf dem Heimweg, als sich plötzlich eine als Clown verkleidete Person näherte. Dabei soll die kostümierte Person mit einem Messer gespielt haben. Der Clown habe den 22-jährigen Zeugen nicht angesprochen, sondern einen Laut von sich gegeben. Der 22-Jährige griff die als Clown verkleidete Person an, sodass dieser sich in unbekannte Richtung entfernte. Daraufhin informierte der Zeuge die Polizei, die nun ermittelt.
Auch in Rostock und Hagenow waren wieder „Grusel-Clowns“ unterwegs. In einem Fall trieb es den Angreifer aber selbst in die Flucht.
Der Blick auf verschiedene Seiten im Internet lässt laut Polizei aber auch erkennen, dass Clown-Sichtungen fleißig geteilt und nicht hinterfragt werden. „Uns tut es allen gut, Ruhe zu bewahren und sich nicht von Trittbrettfahrern benutzen zu lassen“, sagt die Polizei und appelliert: „Nur gemeinsam können wir es schaffen, die sehr unschöne Situation mit den Grusel-Clowns zu meistern und den 'Akteuren' die rote Karte zu zeigen.“
Dieser Artikel wurde am Montag, den 24. Oktober um 14.36 Uhr aktualisiert.