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Gegen-Demonstration

Trillerpfeifen sind lauter als Nazi-Parolen

Strasburg / Lesedauer: 2 min

Mit Pfeifen, Tröten und Flugblättern gegen die Worthülsen der braunen Gesellen: Die Strasburger zeigen, wofür sie stehen.
Veröffentlicht:21.10.2013, 17:07

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Immer, wenn die Stimme vom Band ertönt, setzen auch die Trillerpfeifen oder die laute Tröte ein. So ist kaum zu hören, was da vom Stand der NPD auf dem Strasburger Marktplatz verkündet wird. „Ich hätte mir aber gewünscht, dass noch ein paar Leute mehr kommen und  gegen die Rechten protestieren“, sagt Heidi Hartig aus der Gemeinde Uckerland. Als sie erfahren hat, dass die NPD hier gegen das Asylrecht protestieren will, hat sie sich entschieden, beim Gegenprotest dabei zu sein. Angemeldet hatte die Kundgebung das Aktionsbündnis „Vorpommern – weltoffen, demokratisch, bunt“.

Anwesend waren auch Vertreter mehrerer Parteien und Bürgerbewegungen – Linke, SPD, FDP und das Bürgerbündnis Uecker-Randow. „So wie wir denken viele. Das hat nichts mit Parteipolitik zu tun. Aber viele trauen sich nicht, sich hier hinzustellen und gegen die Rechten zu protestieren. Hochachtung daher für alle, die dabei sind“, sagt Roland Brauchler von der Strasburger Gruppe des Aktionsbündnisses. Mit dem Protest wolle man auch Mut machen, sich gegen die Neonazis stellen. „Hier geht es um ein konkretes Thema. Vier ausländische Familien sollen in Strasburg untergebracht werden. Sie sollen sich bei uns wohlfühlen“, sagt Brauchler.

Er wie auch andere Bürger in Strasburg haben sich bereit erklärt, die Flüchtlinge nach ihrer Ankunft in Strasburg zu betreuen. „Mit der NPD müssen wir als Demokraten fertig werden. Es reicht nicht zu sagen, die sind böse und müssen verboten werden“, meint Mogens Brattig von der FDP. Mit einem Verbot  bekomme man die Gedanken der NPD und ihrer Anhänger nicht aus der Welt. Wichtiger sei daher, sich mit den Inhalten  der Rechten auseinander zu setzten.