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Kommunalwahl

Warum die Bergholzer erst im Juli wählen

Bergholz / Lesedauer: 2 min

Stellen Sie sich vor, es ist Wahl, und es gibt keine Kandidaten. Fast wäre es in Bergholz so weit gekommen. Doch in letzter Sekunde konnte Bürgermeister Kersten das Ruder noch rumreißen und eine Zwangsverwaltung vermeiden.
Veröffentlicht:23.05.2014, 08:12

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Puh! Das ist ja gerade noch mal gut gegangen! Der Bergholzer Bürgermeister Ulrich Kersten atmet auf. Er und seine Bergholzer konnten die Gemeinde in letzter Sekunde vor der Zwangsverwaltung durch das Amt Löcknitz-Penkun bewahren. Denn es hatten sich zum Abgabetag der Kandidatenpapiere für die Kommunalwahl nicht ausreichend Anwärter gefunden. „Ich habe mich voll auf meine alte Crew verlassen und gedacht, die werden schon wieder ihre Bereitschaft bekunden und mitmachen. Nur Kerstin Göpfer hatte aus gesundheitlichen Gründen gebeten, nicht mehr zu kandidieren“, erklärt das Gemeindeoberhaupt. Als letztlich nur drei Gemeindevertreter zur Verfügung standen, war Kersten schockiert.

Seit 20 Jahren lenkt er die Geschicke der Gemeinde, aber das hat er noch nie erlebt. Jetzt war ganz schnell seine Überzeugungsarbeit gefragt. Eine Chance gab es nämlich noch, um die Gemeinde vor der Zwangsverwaltung zu retten. So schnell wie möglich mussten neue Kandidaten her, um einen neuen Wahltermin für den 20. Juli ansetzen zu können. Und Gott sei Dank – sie fanden sich. Karl Döbler, Mario Siebert, Christoph Kersten, Matthias Kirchner und Kerstin Werth haben sich breitschlagen lassen. Auch Iris Mohnke und Hartmut Werth treten wieder an. Kerstin Werth, die sich seit 2003 für die Heimatstube im Ort engagiert, sagt: „Wer in so einem schönen Dorf wohnt, der sollte auch Verantwortung tragen, wenn es darum geht, dass die Eigenständigkeit auf dem Spiel steht.“

„Ich freue mich, dass die Zeit des Bangens vorbei ist!“, sagt Ulrich Kersten. Denn in den letzten 20 Jahren sei eine ganze Menge in dem Ort  passiert. Die Straßen sind in Ordnung, und es gibt ein reges Vereinsleben. 16 Jahre sei auch der Haushalt ausgeglichen gewesen. „Doch durch die unsinnige Kreis- und Landespolitik sind alle Gemeinden bestraft worden“, so Kersten. Sparen sei unmöglich.  Trotzdem steht für ihn fest: Ich stelle mich wieder zur Wahl als Bürgermeister!