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Stasi-Vorwürfe gegen Landrätin Syrbe

Was will der Kreistags-Störer wirklich?

Vorpommern / Lesedauer: 2 min

Er habe Beweise für Landrätin Barbara Syrbes (Linke) Stasi-Vergangenheit, behauptet ein Mann aus Papendorf. Er fordert lautstark ihren Rücktritt, protestiert und provoziert im Kreistag. Doch offen legen will er das angeblich belastende Material nicht so einfach. Es geht ihm um Geld.
Veröffentlicht:14.07.2017, 14:42

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Welches Motiv treibt Kreistags-Ruhestörer Dr. Uwe Bastian wirklich bei seinen Stasi-Vorwürfen gegen Barbara Syrbe (Linke), Landrätin von Vorpommern-Greifswald? Am Montag hatte er die Sitzung des Kreistages gestört, Syrbes Rücktritt lautstark gefordert und sich geweigert, den Saal zu verlassen. Am Ende wurde er mit sanfter Gewalt hinausbegleitet. Die Polizei rückte an, der Kreistagspräsident erstattete Anzeige.

Nach eigenen Angaben geht es Bastian dabei um das hohe Gut der Demokratie und seine eigenen Überzeugungen. Er behauptet, über hieb- und stichfeste Beweise für Syrbes Stasi-Aktivitäten zu verfügen. Der Nordkurier bat ihn, diese einsehen zu dürfen, doch Bastian will daraus bare Münze machen. Für 10.000 Euro bot er die Dokumente zum Kauf an und erklärte, dass eine Wochenzeitung ihm dafür bereits ein gutes Angebot gemacht habe.

Belastende Fakten gab es bisher nicht

Der Nordkurier ist auf dieses Angebot nicht eingegangen. Nicht nur, weil es fragwürdig ist, wenn jemand aus Informationen von öffentlichem Interesse Kapital schlagen will. Es muss auch bezweifelt werden, dass die Dokumente wirklich das belegen, was der Papendorfer verspricht. Landrätin Barbara Syrbe (Die Linke) weist die Vorwürfe Bastians weit von sich, sie war im Rahmen ihrer politischen Tätigkeit mehrfach ganz offiziell überprüft worden – belastende Fakten seien dabei nicht zu Tage getreten.

Bastian sorgte in den vergangenen Jahren immer wieder mal für Aufsehen. Ihm gehört das Gutshaus Papendorf in der Gemeinde Pulow, in dem er zumindest zeitweise Wohnungen vermietet hat. Vor gut drei Jahren lieferte sich Bastian einen Streit mit einem Mieter im Gutshaus, der in gewaltsamen Auseinandersetzungen und Gerichtsverfahren mündete. Und auch in der Folgezeit sei es immer wieder zu Streitigkeiten im Haus gekommen, heißt es aus der Gemeinde. Seinen Lebensunterhalt bestreitet er nach eigenen Angaben gegenwärtig aus der Haltung von zehn Schafen.