StartseiteRegionalUckermark„Abfall“ blüht in Gutzmann's Garten richtig auf

LaGa-Chef behauptet: Im Container landete nur Ausschuss

„Abfall“ blüht in Gutzmann's Garten richtig auf

Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Wer die verwertbaren Pflanzen in den Abfallcontainern der LAGA gesehen hat, bedauert sehr, dass diese nicht für einen Spendenbetrag veräußert wurden. Christian Hernjokl als Geschäftsführer behauptet dagegen: Alles unbrauchbar. Das sehen jene, die den "Ausschuss" in Augenschein nahmen, ganz anders.
Veröffentlicht:17.10.2013, 08:15

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Peter Gutzmann kann es immer noch nicht fassen, dass große Mengen an Pflanzen, die die Besucher der Landesgartenschau in Prenzlau über Wochen hinweg erfreuten, einfach in große Abfallcontainer gekippt wurden. „Darunter Astern, mehrjährige winterharte Stauden, Zimmerpflanzen“, zählt der Leser auf und hält Fotos parat. Diese zeigen Pflanzen, die er aus den Containern bergen durfte und die inzwischen in seinem heimischen Garten und in seiner Wohnung erblühen. „Es gibt mit Sicherheit Menschen, die an ein, zwei Tagen diese Pflanzen für einen sozialen Zweck allen Bürgern zum Erwerb angeboten hätten. Jeder hätte dabei so viel spenden können, wie er möchte.“

Dass der Uckermark Kurier über diese und weitere Meinungen von Lesern und ehemaligen LAGA-Mitarbeitern berichtete, ließ die Telefone bei LaGa GmbH-Geschäftsführer Christian Hernjokl heiß klingeln. So eröffnete er am Dienstagabend das Bürgerforum „Wie geht es weiter nach der LAGA?“ im Dominikanerkloster just mit der Präsentation des Artikels „Beim Wegschmeißen hat uns das Herz geblutet“. Gleichzeitig schleppte Hernjokl zu Demonstrationszwecken eine Stapelbox mit Pflanzen in den Kleinkunstsaal, die er aus den Abfallcontainern wieder heraus geholt habe. Natürlich in einem beklagenswerten Zustand, in dem sich Pflanzen nun einmal befinden, wenn diese aus ihrem Beet herausgerissen und achtlos in einen Abfallcontainer geworfen wurden. Zugleich forderte Hernjokl dazu auf, ihm beim Wort zu nehmen, wenn er versichert: „Alles, was in den Containern gelandet ist, ist Ausschuss.“

Denn die Pflanzen seien in der Blumenhalle so dicht an dicht gepflanzt worden, dass sich im Boden – unbemerkt von den Tausenden Besuchern – Pilze und Fäulnis ausbreiten konnten. Auch Obst und Gemüse seien nach zwei Wochen in der Blumenschau ungenießbar, keine Lebensmittel mehr. Sie würden in keiner Weise die dafür notwendigen hygienischen Voraussetzungen erfüllen. Diese dürften keinesfalls angeboten und veräußert werden, auch nicht für soziale Zwecke.

Peter Gutzmann und jene Bürger, die Pflanzen in den LAGA-Containern gesehen haben, diese zum Teil bergen konnten, bleiben dabei: Vieles von dem hätte ganz sicher Käufer gefunden und so für kleine blühende private Inseln im Nachklang zur großen Blumenschau gesorgt.