StartseiteRegionalUckermarkDie Stimme der Moto-Cross-WM

Kommentator aus Parmen

Die Stimme der Moto-Cross-WM

Parmen / Lesedauer: 2 min

Er ist kein aktiver Fahrer mehr, aber bei allen großen Moto-Cross-Wettbewerben gern gesehen. Hartmut Kunkel kommentiert nicht nur die Renn-Höhepunkte, er lebt sie. Diese Leidenschaft überträgt sich auf das Publikum.
Veröffentlicht:19.06.2015, 21:04

Artikel teilen:

Toni Wolf nahm den letzten Hügel im letzten Rennen der MX1-Klasse mit voller Geschwindigkeit. So schoss er beim 58. Moto-Cross in Parmen an seinem ärgsten Konkurrenten vorbei zum Sieg. Hartmut Kunkel blieb kurz die Stimme weg. Der Veranstaltungssprecher des MSC Parmen hatte schon viel erlebt, „aber mit diesem waghalsigen Ritt noch zu einer Zehntel Vorsprung und damit zum Sieg zu kommen, das habe ich noch nicht gesehen. Wahnsinn.“ So rasante Szenen wird der 63-Jährige vielleicht an diesem Wochenende wieder erleben. Er fährt zu Weltmeisterschaftsläufen im Moto-Cross in Teutschenthal – als Kommentator für zehntausende Motocrossfreunde.

Der Anfang des Moto-Crossers Kunkel

Kunkel lebt für diesen Sport. „Anfangs war ich ein ganz passabler Leichtathlet und spielte bei Traktor Weggun Fußball. Meine Lehre zum Maschinenbauer absolvierte ich in Wriezen. Und diese Lehrlinge wurden dort stets als Betreuer zu großen nationalen Moto-Cross-Rennen eingesetzt. 1968 hatte ich das große Glück, als Betreuer für Paul Friederichs eingesetzt zu werden. Der war damals schon dreimaliger Weltmeister. Er bemerkte mein großes Interesse für diesen Sport und fragte, ob dieser nicht auch etwas für mich sei.“ Die Geburtsstunde des Moto-Crossers Kunkel.

Der Weg zum Renn-Kommentator

„1972 hatte ich dann meine erste Rennmaschine und fuhr später erste Rennen für den 1974 gegründeten MC Fürstenwerder.“ Aus dem bestehenden MC wurde nach der Wende der MSC Parmen. 1999 kommentierte Kunkel dann sein erstes Rennen. Es kamen Anfragen aus Templin und Schwedt. Der Rennkommentator Kunkel war geboren.

Heute begleitet Kunkels Stimme die Crosser an gut 20  Wochenenden pro Jahr. „So eine internationale Meisterschaft, denn in Teutschenthal kommen fünf Rennklassen mit Qualifikationen und Wertungsläufen zur Austragung, kannst du nicht allein kommentieren. Dann sind am zweiten Tag die Stimme und auch die Konzentration weg.“ In dem Westfalen Thomas Deitenbach habe er aber einen guten Partner im Duo. „Er der ruhigere, der sachliche. Ich der emotionale.“