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Bombenentschärfung am Dienstag

Jetzt spricht der Sprengmeister

Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Entschärfung oder kontrollierte Sprengung? Bei einer Explosion der Fliegerbombe können Splitter bis zu einem Kilometer weit fliegen.
Veröffentlicht:05.08.2013, 16:36

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Seit 1998 ist Sprengmeister André Vogel immer in Prenzlau, wenn Sprengkörper geborgen werden müssen. Eine 250 Kilo schwere Fliegerbombe, die kürzlich auf dem Bundeswehrgelände gefunden wurde, stellt jedoch auch einen erfahrenen Sprengmeister und sein Team vor eine gewichtige Herausforderung. "So eine Größenordnung ist für Prenzlau wirklich außergewöhnlich", sagt Vogel.

Die Bombe reißt einen vier bis sechs Meter tiefen Krater in den Boden, der einen Durchmesser von zwölf bis 15 Metern haben kann. Da es sich zudem um eine Splitterbombe handelt, erzeugt sie bei der Detonation sehr viele scharfkantige, große und kleine Splitter. Die können bis zu einen Kilometer weit fliegen, so der Zentraldienst der Polizei (ZDPol) auf Nachfrage des Uckermark Kurier.

Eine besondere Herausforderung wird die Bergung für Vogel und sein Team dadurch, dass der Fundort der Bombe circa zehn Meter neben der Turnhalle auf dem Kasernengelände liegt und nicht unweit davon auch noch eine Gasleitung verläuft. Die Gasleitung wird natürlich abgestellt, doch der Fundort ist wahrlich nicht optimal für eine kontrollierte Sprengung.

"Hier haben wir alles, was man für eine Sprengung nicht haben möchte"

Diese zieht André Vogel in den meisten Fällen einer Entschärfung vor, da sie sicherer ist, wie er sagt. Bei diesem Fall sieht es jedoch anders aus, da auch das Erdreich für eine Sprengung wenig hilfreich ist. Es ist relativ lehm- und wasserhaltig, wodurch die Druckwelle stärker im Boden übertragen wird als bei einem festeren Erdreich. "Im Grunde haben wir hier alles, was man für eine Sprengung nicht haben möchte", sagte der Sprengmeister bei einer Lagebesprechung am Montag in der Kaserne.

Im Fall einer Sprengung müssen André Vogel und sein Team den Fundort entsprechend sichern. Hierzu werden Schutzgräben und Schutzwälle um die Bombe herum gezogen, sodass die Druckwelle und eventuelle Splitter so gut wie möglich abgefangen werden können. Für die Anwohner besteht durch den weiträumigen Sperrkreis keine Gefahr. Dennoch sind Wohngebiete nicht weit entfernt und die Turnhalle in unmittelbarer Nähe der Bombe. Gebäudeschäden sind daher bei einer Sprengung kaum zu vermeiden, so der Sprengmeister.

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