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Gedenken an Berühmtheit

Wendemarker würdigen Mediziner

Wendemark / Lesedauer: 2 min

Der verwitterte Gedenkstein für den Diabetes- und Geschwulstforscher Professor Otto Rostoski in Wendemark wird aufgearbeitet.
Veröffentlicht:29.12.2012, 00:00
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Vor elf Jahren erfuhren historisch interessierte Einwohner der kleinen Gemeinde Wendemark, dass 1872 in ihrem Dorf ein bekannter Diabetes- und Geschwulstforscher geboren wurde, der die Entwicklung der Inneren Medizin in Deutschland entscheidend mitgeprägt hat.

Als ältester Sohn des Amtmanns, Landwirts und Domänepächters Otto Paul Rostoski (1844 bis 1922) besuchte er zunächst die Dorfschule in Wendemark und danach in Gramzow und zog später mit der Familie nach Posen, wo er sein Abitur ablegte. Danach studierte er Medizin in Würzburg und promovierte dort zum Doktor der Medizin im Jahr 1896.

Als Assistent der Klinik für Innere Medizin wurde er 1907 zum Professor berufen und übernahm noch im gleichen Jahr die Leitung der II. Medizinischen Klinik in Dresden-Friedrichstadt.

Gedenkstein ist 2,20 Meter hoch

In der sächsischen Elbmetropole prägte er sein Fachgebiet in verschiedenen Kliniken bis zu seinem Tode im Jahr 1962. Noch im hohen Alter übernahm er 1954 den Lehrstuhl für Innere Medizin in der neu gegründeten Medizinischen Akademie „Carl-Gustav Carus“ in Dresden. Im gleichen Jahr wurde er Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin.

Als die Einwohner von Wendemark von dem berühmten Werdegang ihres Mitbürgers erfuhren, gründeten sie 2002 einen Traditionsverein und weihten in einem Heimatfest bei einer Beteiligung von mehr als 400 Gästen aus ganz Deutschland einen imposanten 2,20 Meter hohen Gedenkstein – ein Findling aus der Umgebung von Wendemark – ein. Dieser trägt die Inschrift: „Zum Gedenken an Prof. Dr. med. habil. Otto Rostoski, geboren am 04. 09. 1872 in Wendemark, gestorben am 10. 01. 1962 in Dresden.“

Gesellschaft für Innere Medizin bezahlt Restaurierung

Da die Schrift auf dem Gedenkstein inzwischen stark verwittert ist, wandte sich Dr. Heinz Schneider aus Mahlow, nach Absprache mit der Leitung des Traditionsvereins Wendemark e.V., an die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin mit der Bitte um Unterstützung bei der Übernahme der Kosten. Innerhalb weniger Tage erhielt er von ihrem Geschäftsführer, Rechtsanwalt Maximilian G. Broglie aus Wiesbaden die Zusage, dass die Gesellschaft bereit ist, die nicht unbeträchtlichen Kosten für die Aufarbeitung des Gedenksteins zu übernehmen. Darüber ist Dr. Schneider, der jahrzehntelang als Mediziner am Prenzlauer Kreiskrankenhaus wirkte, sehr glücklich.

Schon im Frühjahr 2013 wird der „Bildhauerhof Ring-Wilhelm“ aus Stolpe die Renovierung vornehmen. Hendrikje Ring hatte im Jahr 2002, damals noch als Studentin, den Gedenkstein selbst gestaltet.