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Auto-Test

Muskelspiel im Zeichen der vier Ringe

Ratgeber / Lesedauer: 3 min

Audi lässt die dritte Generation des RS 6 Avant von der Leine. Der kleine Kraftprotz S3 folgt auf dem Fuße. Der punktet nicht nur hervorragendem Fahrkomfort.
Veröffentlicht:11.05.2013, 15:51
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 Audi lässt den Asphalt brennen. Wenn sich im Sommer die Werkstore der gerade 30 Jahre alt gewordenen Tochterfirma Quattro GmbH öffnen, stürmen zwei Kraftpakete zu den Händlern. Da ist zunächst die dritte Generation vom Audi RS 6 Avant. Seit elf Jahren lässt der Kombi seine Muskeln spielen. Anfangs scharrten 450 Pferde unter der Haube, dann vergrößerte sich die Herde auf 580 PS. Herzstück war ein Zehn-Zylinder-Biturbo, der den Avant über 300 km/h schnell machte.

Die neueste Version aus Ingolstadt hat abgespeckt. Acht Zylinder statt zehn und „nur“ noch 560 PS. Trotzdem ist er schneller geworden und schluckt vor allem weniger. In 3,9 Sekunden treibt ein Drehmoment von 700 Newtonmeter die Tachonadel auf Tempo 100, der Vorgänger brauchte immerhin 4,6 Sekunden. Und beim Treibstoff soll rund 30 Prozent weniger durch die Leitungen laufen.

Dafür wurde der Allrader beispielsweise um gute zwei Zentner leichter gemacht – 1935 kg zeigt nun die Waage an. Erstmals hat Audi seinen Sport-Kombi zudem mit einer Zylinderabschaltung ausgestattet. Bei einer Bummelfahrt werden so vier der acht Zylinder einfach still gelegt. Auch das Start-Stopp-System soll beim Spritsparen helfen.

Beim Vorgänger stand ein Normverbrauch von 14 Liter je 100 Kilometer im Stammbuch, die jüngste Version soll mit 9,8 Liter auskommen. Beim ersten Kennenlernen scherte sich der Muskelprotz jedoch wenig um die Vorgaben. Vor allem beim Vorwärtsstürmen auf der Autobahn sind mindestens zwei Liter mehr in Rechnung zu stellen.

Nobel ausgestatteter Innenraum

Der neue RS6 ist aber nicht nur schnell, sondern auch durchaus familientauglich. Denn selbstverständlich bietet der fast fünf Meter lange Wagen viel Platz für seine Passagiere in einem nobel ausgestatteten Innenraum. Und mit einem Ladevolumen von 565 bis 1680 Litern kann man mit dem RS 6 Avant auch jeden Baumarkt ansteuern. Das alles hat natürlich seinen Preis. Satte 107 900 Euro verlangt Audi. Und wer noch Wert auf eines der zahlreichen Extras legt - das sogenannte Dynamik Paket plus beispielsweise kostet 12 900 Euro - für den dürfte das Ende der Fahnenstange mit dem Eintrittspreis längst nicht erreicht sein.

Zweiter Paukenschlag der Quattro GmbH: der neue Audi S3. Der kleine Verwandte des RS 6 Avant zieht an wie ein Großer: Mit 300 PS und einem Drehmoment von 380 Newtonmeter knackt er in 5,1 Sekunden die 100-km/h-Marke. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h. Bewerkstelligen tut das Ganze ein zwei Liter großer Vierzylinder. Unterstützt wird der Motor je nach Belieben und Geldbeutel durch eine knackige Sechsgang-Handschaltung oder durch ein kaum spürbar arbeitendes Doppelkupplungsgetriebe S-tronic. Den Normverbrauch für den kleinen Kraftprotz, der ebenfalls über alle vier Räder stürmt, hat Audi mit 6,9 Liter angegeben. Aber auch er ähnelt dabei seinem großer Bruder: In der Praxis hält sich sein Durst ebenfalls nicht an die Vorschrift.

Internet-Zugang gegen Aufpreis möglich

Dafür punktet er wie sein Bruder mit hervorragendem Fahrkomfort. Die Sportsitze (gegen Aufpreis) sind topp, das Fahrwerk gut abgestimmt, die Lenkung sehr direkt und bei Bedarf packen die Bremsen fest zu. Für einen deftigen Zuschlag (3225 Euro) gibt es einen Super-Zugang in die Welt des Internets, mit dem so gut wie alles möglich ist.

Natürlich ist auch sein Blechkleid mit den üblichen Attributen der Sportlichkeit versehen. Ob nun mit großen Lufteinlässen, neuen Schwellern oder den beiden ovalen Endrohren – der Audi S3 hat ein ganz eigenes, rassiges Gesicht. Und mit stolzen 38 900 Euro einen Preis, den man auch nur sportlich nehmen kann.