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Breno als Knast-Freigänger zum FC Bayern zurück

München / Lesedauer: 2 min

Der verurteilte Fußballprofi Breno darf als Freigänger bei seinem alten Verein Bayern München arbeiten.
Veröffentlicht:19.08.2013, 13:38
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München. Häftling Breno startete um kurz vor neun in einer silbergrauen Limousine in sein neues Leben. Ein Fahrer brachte den verurteilten Fußballprofi vom Gefängnis München-Stadelheim bis zum Vereinsgelände des FC Bayern, auf dem der Freigänger künftig von morgens bis zum frühen Nachmittag mitarbeiten darf. Die Resozialisierungsmaßnahme nach 13 Monaten Gefängnis wegen schwerer Brandstiftung ist für den einstigen Millionen-Einkauf so etwas wie ein Neuanfang.

„Einer aus der großen Bayern-Familie hat große Probleme. Jetzt gibt es diesen Schimmer an Chance, die wollen wir ihm eröffnen“, sagte Clubpräsident Uli Hoeneß am Montag, Brenos erstem Tag als Freigänger.

Eine Stunde später sitzt Breno mit feuchten Augen auf dem Podium - sein Ex-Club hat eine Pressekonferenz einberufen. „Danke“, sagt er zu Beginn, „ich bin ein bisschen nervös“. Und: „Ich bin jetzt schon ein bisschen ein anderer Mensch.“ Viele Tränen habe er seit seiner Verurteilung im Juli 2012 vergossen. Oft liege er im Bett. „Gott hilft viel“, meint er leise.

Der Freigang gilt bei Strafgefangenen wie Breno als wichtige Resozialisierungsmaßnahme für das spätere Leben in Freiheit. Die Justizvollzugsanstalt (JVA) München hat dem Fußballer diese Chance nach „harten Gefängnismonaten“ wegen guter Führung eingeräumt - und der will sie nutzen. Denn der Traum, nach Ablauf der Gefängnisstrafe wieder als Profi Fußball spielen zu können, „lebt“ weiter, betont er.

Im September 2011 hatte Breno seine angemietete Villa in Brand gesetzt, die Gesamthaftstrafe beträgt drei Jahre und neun Monate. Und so muss er jeden Tag ins Gefängnis zurück. Dank der Haftlockerung darf der 23-Jährige immerhin täglich fünf Stunden bei seinem früheren Club in der Nachwuchsabteilung mitarbeiten, bei der U-23-Mannschaft im Trainerstab mithelfen und dort auch das Training mitmachen.