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Hansa Rostock

Fans acht Monate unter strengster Beobachtung

Rostock / Lesedauer: 3 min

Der neue Trainer übernimmt, aber die alten Sorgen holen den Rostocker Drittligisten ein: Der Verein soll nach wiederholten Verfehlungen seiner Anhänger erneut zur Kasse gebeten werden.
Veröffentlicht:18.04.2014, 12:52

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Frankfurt am Main/Rostock. Fußball-Drittligist FC Hansa Rostock will sich mit der Bestrafung durch das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wegen des wiederholten Fehlverhaltens seiner Anhänger nicht abfinden. „Wir werden nun all unsere Möglichkeiten prüfen und können gegebenenfalls innerhalb von sieben Tagen in Berufung gehen“, sagte der für Prävention und Stadionmanagement zuständige Vorstand Rainer Friedrich nach der Bekanntgabe des Urteils.

Für den Verein sei das Urteil nicht befriedigend. „Wir sind enttäuscht, dass das Gericht unseren Einlassungen nicht umfänglich Rechnung getragen hat“, sagte Friedrich. Das DFB-Sportgericht hatte den einstigen Erstligisten am Donnerstag in Frankfurt am Main wegen zwölf Fällen unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger zu einer Geldstrafe in Höhe von 20 000 Euro verurteilt.

Gericht erkannt mildernde Umstände an

Zudem droht Hansa nach Angaben des DFB ein Heimspiel der 3. Liga unter teilweisem Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Bewährungsdauer für diese Strafe beträgt acht Monate. Bei Auswärtsspielen der Risikostufen 2 und 3 muss der Club den Einsatz von eigenen qualifizierten Ordnungskräften in ausreichender Anzahl sicherstellen.

„Für den Verein sprechen seine präventiven Bemühungen. Es ist hervorzuheben, was Hansa insbesondere im sozialpädagogischen Bereich leistet. Daher hat das Sportgericht die Möglichkeit der Aussetzung des Teilausschlusses zur Bewährung gesehen und zugunsten des Vereins wahrgenommen“, sagte der stellvertretende Sportgerichts-Vorsitzende Stephan Oberholz in seiner Urteilsbegründung. Gegen das Urteil kann Hansa innerhalb einer Woche Berufung beim DFB-Bundesgericht einlegen.

Erste Lottner-Einheit dauert 80 Minuten

Abgesehen von diesen bitteren „Randerscheinungen“ hat am Donnerstag Dirk Lottner das Training bei den Hanseaten übernommen. Genau 80 Minuten dauerte die erste Übungseinheit unter Leitung des neuen Hansa-Trainers, die zugleich die letzte vor der Abreise am Freitagmorgen nach Burghausen war. Nach der Ankunft war vor Ort noch eine letzte Einheit angesetzt, die nach der mehr als zehnstündigen Busfahrt jedoch in erster Linie Regenerationscharakter hatte.

Nicht mit im Mannschaftsbus waren neben dem gesperrten Halil Savran auch die leicht verletzten Leonhard Haas (Knie) und Julian Jakobs (Oberschenkel). Zudem sind Johan Plat, Dennis Srbeny und Lukas Pägelow in Rostock geblieben, während Ken Leemans erstmals wieder im 18er-Kader steht. Wer Halil Savran als einzige Sturmspitze ersetzen wird, blieb noch offen – die Entscheidung fällt zwischen Henry Haufe und Nikolaos Ioannidis.

Ein festes Saisonziel, nach dessen Erreichen sich Lottners Vertrag, der nur bis zum Saisonende datiert ist, verlängert, gibt es von Seiten des FC Hansa nicht. Und auch Dirk Lottner selbst will sich und der Mannschaft keine zählbaren Vorgaben für die nächsten Wochen machen: „Zunächst hoffe ich, dass wir das Spiel in Burghausen nutzen können, um uns vorentscheidend abzusetzen. Und wenn wir dann nicht mehr nach unten schauen müssen, können wir sorgenfrei die restlichen drei Spiele angehen.