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Auf dem Weg zum Neustrelitzer Fußball-Wunder

Gänsehaut im Parkstadion - TSG besiegt Magdeburg

Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Wenn tatsächlich in einigen Wochen das Neustrelitzer Fußball-Wunder perfekt sein sollte, dann war das Spiel gegen Magdeburg ein Meilenstein.
Veröffentlicht:30.03.2014, 20:29

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„Die Fans dürfen träumen, wir arbeiten hart weiter.“ Der Mann, der diesen Satz nachher in die Mikrofone sprach, war der Matchwinner für die TSG Neustrelitz im Regionalliga-Spitzenspiel gegen den 1. FC Magdeburg – Tony Fuchs. Der „Kleinste“ auf dem Feld machte ein Riesenspiel und sorgte mit seinem Traumtor in der 85. Minute für den 2:1-Endstand und löste damit eine neue Euphoriewelle im Parkstadion aus. La Ola mit den Fans, Spitzenreiter-Gesänge – Neustrelitz feierte seine Elf nach einem fairen Top-Spiel, an dem auch die Gästefans ihren stimmgewaltigen Anteil hatten. Und auch Siegtorschütze Tony Fuchs verspürte nach dem Abpfiff Gänsehaut pur: „Ein Heimspiel vor über 4000 Fans, das ist schon toll.“

Mit dem Erfolg im „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen Verfolger FCM haben die Neustrelitzer wieder die sieben Punkte Vorsprung hergestellt und beste Chancen Meister der Nordost-Staffel zu werden – und so die Relegationsspiele zur 3. Liga zu erreichen. Die Neustrelitzer sind diesem großen Traum ein Stück nähergekommen.

Die Magdeburger, die mit gut 1800 Fans im Rücken unbedingt den Sieg im Parkstadion wollten, waren über die 90 Minuten der erwartet schwere Gegner und gingen auch durch Torjäger Christian Beck in der 16. Minute nach einem ihrer immer gefährlichen Standards mit 1:0 in Führung.

Jovanovic gibt postwendend die Antwort

Aber die TSG ließ sich nicht schocken: Zwei Minuten später machte der „Lütte“ mit der Neun zum ersten Mal auf sich aufmerksam. Tony Fuchs umspielte zwei Magdeburger, flankte zu Velimir Jovanovic, der keine Mühe hatte zum Ausgleich einzuschieben. „Eine Tor-Vorlage im Hinspiel, jetzt wieder eine und dann noch ein Tor – ich glaube, Magdeburg liegt mir“, freute sich „Fugger“ und ließ sich nach seiner Auswechslung (88.) reihum von allen auf der TSG-Bank herzen. „Das war heute ein Erfolg unserer mannschaftlichen Geschlossenheit. Jeder ist für den Nebenmann gelaufen“, nannte Thomas Franke eine Ursache für den Erfolg.

Am Ende war der Erfolg der Neustrelitzer verdient, denn ab der 65. Minute fand die Brdaric-Elf den Schlüssel für das Spiel und erspielte sich  gleich vier „Riesen“ am Stück. Einen davon brachte Fuchs zum Glück für die Platzherren im FCM-Kasten unter. Und, wie! Abgezockt nahm er die Vorlage von Jovanovic an und hob den Ball über FCM-Keeper Tischer ins Tor. Auch Trainer Brdaric – früher selbst ein Weltklassestürmer – jubelte an der Linie: „Unglaublich, wie eiskalt der Tony das Tor macht. Das zeugt von Qualität, aber er kann sie noch viel öfter abrufen.“

TSG-Kapitän Rico Morack trat in der Stunde der Euphorie etwas auf die Bremse und richtete den Blick auf die kommenden spannenden Wochen: „Noch sind wir nicht am Ziel, es gibt in den acht anstehenden Liga-Spielen noch 24 Punkte zu verteilen. Aber, wenn wir so spielen wie heute, denke ich, bleiben wir da oben.“

Auf Party auch nachdenkliche Worte des Trainers

Die letzten Minuten im Parkstadion waren dann nichts für schwache Nerven: Magdeburg warf alles nach vorne – die TSG-Abwehr ließ nichts mehr zu. Dass Schiri Wilske nach Spielschluss dem Magdeburger Schiller noch Rot zeigte, ging schon im Neustrelitzer Jubel-Kreis unter.

In die zünftige TSG-Party ließ Trainer Brdaric aber auch etwas nachdenkliche Worte fallen. „Sportlich liegen wir im Soll, aber noch stimmt die Balance zwischen Erfolg und den Bedingungen im Umfeld nicht. Da ist noch viel Arbeit zu leisten.“

TSG: Bittner – Novy, Franke, Morack, Cekirdek – Hempel – Mandiangu (64. Weidlich), Skoda , Fuchs (88. Schönwälder – Medjedovic, Jovanovic.