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Horror-Sturz schockt Skisprung-Welt

Sport / Lesedauer: 2 min

Ein schwerer Trainingssturz von Thomas Morgenstern überschattet den Skiflug-Weltcup am Kulm.
Veröffentlicht:10.01.2014, 18:14
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Nach seinem Horrorsturz am Kulm kämpft Thomas Morgenstern mit schweren Kopfverletzungen und einer Lungenquetschung auf der Intensivstation des Unfallkrankenhauses Salzburg um seine Gesundheit. „Er befindet sich durchaus in kritischem Zustand und muss ständig überwacht werden“, teilte der behandelnde Oberarzt Josef Obrist am Freitagabend mit. Der dreimalige Olympiasieger sei, anders
als Formel-1-Ikone Michael Schumacher, aber bei Bewusstsein und schwebe nicht in Lebensgefahr.

Morgenstern wird in den nächsten 72 Stunden auf der Intensivstation medizinisch versorgt und beobachtet. „Das Risiko bei einer Kopfverletzung ist, dass sich der Zustand verschlechtern kann, da immer die Gefahr von Einblutungen besteht“, erklärte Wolfgang Voelckel, Leiter der Anästhesie und Intensivmedizin am UKH Salzburg.

Als Morgenstern am Freitagmittag im Training mit 100 Stundenkilometern kopfüber auf den Hang krachte und für einen Moment bewusstlos im Auslauf liegen blieb, herrschte in der Party-Hochburg am Kulm gespenstische Stille. Das erneute Sturz-Drama des Gesamtzweiten der Vierschanzentournee löste tiefe Betroffenheit bei Teamkollegen wie Konkurrenten aus. „Das ist natürlich fatal. Er ist ein großartiger Sportler. Ich wünsche ihm, dass er schnell auf die Beine kommt“, sagte Bundestrainer Werner Schuster. Morgenstern verdrehte sich im zweiten Trainingsdurchgang in der Luft und schlug ungebremst mit Rücken und Kopf auf dem Hang auf.

Es war bereits der zweite schwere Sturz des dreimaligen Olympiasiegers innerhalb von vier Wochen, nachdem er sich am 15. Dezember in Titisee-Neustadt einen Fingerbruch und Prellungen zugezogen hatte. „Er ist ansprechbar und kann Arme und Beine bewegen. Das ist ganz wichtig“, sagte Herbert Leitner, Physiotherapeut des österreichischen Teams.

Österreichs Cheftrainer Alexander Pointner war geschockt. „Er ist das Herz unserer Mannschaft. Wenn er so schwer stürzt, tut das allen verdammt weh. Wenn es auf einer Skiflugschanze kracht, dann ordentlich“, stellte er sichtlich mitgenommen fest. Ein Materialfehler wurde als mögliche Sturzursache zunächst ausgeschlossen. „Die Ski haben sich in der Luft kurz berührt und danach gelöst. Da wirken dann Kräfte, die man nicht mehr regulieren kann“, sagte Alexander Pointner.