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Triathlon

Kein Bammel vor dem Ironman

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

In Wiesbaden will Anja Dittmer am Sonntag ihren ersten Triathlon auf der Mitteldistanz bestreiten und betritt damit Neuland.
Veröffentlicht:09.08.2013, 13:50

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Anja Dittmer nennt es ein Experiment, doch wenn es aufgeht, könnte es der Start der Karriere nach der Karriere sein. In Wiesbaden will die 37-jährige Neubrandenburgerin morgen ihren ersten 70.3-Ironman meistern, eine gewisse Aufregung vor dem Rennen über die halbe Ironman-Distanz (1,9 km Schwimmen, 90 km Rad, 21,1 km) kann sie nicht verbergen. „Ich bin echt gespannt, wie ich damit klar komme und, ob mir diese Distanz überhaupt liegt“, sagt sie. Bange ist ihr vor der Premiere auf der Mitteldistanz in der hessischen Stadt aber nicht. „Ich habe die olympische Distanz ja lange gemacht und von daher viele Trainings- und Wettkampfkilometer in den Beinen. Ich bin auch schon oft um den Tollensesee gelaufen, auch wenn das nur im Training war.“

In einem Wettkampf sei sie allerdings noch nie auf so lange Distanzen gegangen. „Das ist etwas völlig Neues. Ich kann mir im Moment auch noch nicht vorstellen, wie das sein könnte“, sagt Anja Dittmer mit einem Schmunzeln und fügt hinzu: „Ich denke aber, dass die Mitteldistanz machbar ist.“ Im Ziel soll auf der Uhr eine Zeit um die 4:30 Stunden, plus-minus ein paar Minuten, stehen, das hält die Neubrandenburgerin für möglich. Mit diesem Wunschergebnis würde sich die 37-Jährige in Wiesbaden auf jeden Fall im Vorderfeld platzieren. Der 70.3-Ironman in Wiesbaden, der gleichzeitig als Europameisterschaft auf der Mitteldistanz gewertet wird, ist für Anja Dittmer sozusagen auch Wegweiser für die sportliche Zukunft. Gelingt der Einstand, kann sie sich vorstellen, ihre Triathlon-Laufbahn auf den langen Distanzen fortzusetzen. „Ich werde in Wiesbaden sehen, ob das Ganze überhaupt etwas für mich ist. Wenn ja, dann könnte es sein, dass ich 2014 sogar einen Ironman wage“, sagt sie. Doch dies sei alles noch Zukunftsmusik.

Hamburg war schön zum Abschluss

Eine Entscheidung hat Anja Dittmer aber bereits getroffen. „Mit den kürzeren Distanzen habe ich abgeschlossen. Hamburg war mein letztes Rennen über die olympische Strecke.“ Beim sechsten Rennen der ITU-Weltserie in der Hafenmetropole belegte Anja Dittmer nur Rang 41. „Auch wenn ich beim Schwimmen viel Pech hatte, war das Ergebnis schon sehr enttäuschend“, erzählt sie. Es sei aber schön gewesen, zum Ende noch einmal in Hamburg, ihrem „Wohnzimmer“, gestartet zu sein und die tolle Stimmung genossen zu haben. In ihrer langen Karriere war die Sportlerin vom Tollensesee, die als einzige Triathletin viermal bei Olympischen Spielen gestartet ist, zwölfmal in Hamburg dabei. Jetzt tritt sie von der olympischen Bühne ab: „Gegen die Jungen wird es auf den kurzen Distanzen einfach immer schwerer.“

In Wiesbaden wird Anja Dittmer aber nicht die einzige Profi-Triathletin sein, die ihre Premiere auf der 70.3-Distanz feiern wird. Peking-Olympiasieger Jan Frodeno steht morgen ebenfalls am Start, wenn Europas Könige über die Mitteldistanz gekürt werden.