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Prozess-Start

Was passiert mit Ecclestone und der Formel 1?

München / Lesedauer: 2 min

Der Herr der Rennstrecken sitzt in München auf der Anklagebank. Es geht um Bestechung in Millionenhöhe. Verliert er den Prozess, verliert er seine Rennserie.
Veröffentlicht:24.04.2014, 15:24
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Für Bernie Ecclestone beginnen die schwierigsten Verhandlungen seiner Karriere. Mit 83 Jahren steht der Brite von diesem Donnerstag an in München vor Gericht. 26 Verhandlungstage sind zunächst angesetzt. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Strafverfahren:

Was bedeutet die Anklage für Ecclestone persönlich?

Für Ecclestone ist es bereits eine gefühlte Niederlage. „Das Ganze ist doch nur so ein sehr kleiner Teil meines Lebens“, das eigentlich keine Rolle spielen sollte“, sagte er jüngst.

Warum hat Ecclestone Gribkowsky die 44 Millionen Dollar gezahlt?

Ecclestone fürchtete einen Machtverlust in der Formel 1. Ecclestone wollte Einfluss auf die Auswahl des Käufers der Formel 1 nehmen. Deshalb zahlte er zig Millionen an Gribkowsky. Dieser sollte den britischen Investor CVC aussuchen, der Ecclestone auch wieder als Formel-1-Geschäftsführer installierte.

Wie hat es Ecclestone bis dahin geschafft, ein solches Imperium überhaupt aufzubauen?

Der Brite erwarb Ende der 70er Jahre die Werbe- und TV-Rechte. Damit war der Grundstein gelegt. Er gründete zudem die erste Teamvereinigung und wurde deren Präsident. Mit seinem eigenen Rennstall feierte Ecclestone 1983 sogar den Fahrer-WM-Titel. Letztlich trieb Ecclestone aber immer die Vermarktung der Formel 1 an. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Wie wichtig ist Ecclestone heute noch für die Formel 1?

Bernie Ecclestone ist seit fast 40 Jahren die Formel 1. Er machte die Königsklasse des Motorsports von einer Rennserie für PS-Puristen zum weltweit operierenden Unternehmen. Wer ein Rennen haben will, muss mit Ecclestone an einen Tisch. Bei der Vertragsunterzeichnung für die Premiere in Russland in diesem Jahr stand Regierungschef Wladimir Putin stolz grinsend im Hintergrund.

Wäre die Formel 1 ohne Ecclestone handlungsunfähig?

De facto nein. Er ist nominell auch nur eingesetzt als Geschäftsführer. Das Problem: Ecclestone hat sich durch seine Alleinherrschaft in fast vier Jahrzehnten praktisch unabkömmlich gemacht.

Wie würde Formel-1-Besitzer CVC im Falle einer Verurteilung reagieren?

Der Mitgründer des Investmentunternehmens CVC, das 2006 die Formel-1-Recht erwarb, hat klare Konsequenzen für den Fall einer Verurteilung angekündigt. „Wäre bewiesen, dass Herr Ecclestone irgendetwas auf kriminelle Art und Weise falsch gemacht hat, würden wir ihn feuern“, hatte Donald MacKenzie gesagt.

Wer wäre ein Kandidat für die Nachfolge?

Ginge es nach Ecclestone, hieße sein Nachfolger Christian Horner. Der Brite ist aber als Teamchef des Rennstalls Red Bull glücklich und zufrieden.