Spannendes Duell im DFB-Pokal
BVB und Union liefern sich Fußball-Krimi
Sport / Lesedauer: 3 min
Dank Roman Weidenfeller hat sich Borussia Dortmund in einem Elfmeterkrimi gegen den aufstrebenden Zweitligisten Union Berlin durchgesetzt und in letzter Sekunde das Pokal-Achtelfinale erreicht. Nach einer zähen Vorstellung und einem 1:1 (1:1, 1:0) nach Verlängerung führte der Revierclub erst durch ein 3:0 im Elfmeterschießen eine Entscheidung herbei und darf nun weiter auf die fünfte Endspiel-Teilnahme innerhalb von sechs Jahren hoffen. Held des Abends war Keeper Weidenfeller, der zwei Elfmeter parierte. Allerdings bereitete der Außenseiter aus Berlin dem hohen Favoriten vor 79 037 Zuschauern ungeahnte Probleme, kurz vor Ende der regulären Spielzeit glich Steven Skrzybski (81. Minute) die Dortmunder Führung durch ein Eigentor von Michael Parensen (44.) aus.
Für die erste Aufregung sorgten jedoch einige Gäste-Fans bereits vor dem Spiel, als sie versuchten, ein Eingangstor des Stadions zu stürmen. Das machte einen Polizeieinsatz nötig und verzögerte den Anpfiff um 15 Minuten.
Unbeeindruckt von diesen Störungen übernahm der Bundesligist nach Spielbeginn erwartungsgemäß die Regie. Frühe Chancen von Aubameyang-Ersatz Adrian Ramos (7./21.) und von Mario Götze (18.) blieben jedoch ungenutzt. Mit der Unterstützung von rund 10 000 Fans setzte allerdings auch der Zweitliga-Zweite aus Berlin Akzente im Spiel nach vorn, brachte sich aber durch ungenaue letzte Pässe um klare Chancen. Mit zunehmender Spielzeit schien der Respekt des Außenseiters aus Berlin vor dem Gegner und der ungewohnt großen Kulisse zu schwinden.
Gehaltener Foulelfmeter von Neuer
Sehr viel einfacher lief es am Mittwochabend für den Rekordmeister: Ein haushoch überlegener FC Bayern ist beim lautstark bejubelten Comeback von Holger Badstuber sicher in das Achtelfinale eingezogen. Am Tag der großen Rotation setzten sich die Münchner mit acht Neuen in der Startelf bei einer insgesamt kontrollierten Vorstellung mit 3:1 (2:0) gegen den harmlosen FC Augsburg durch. Wie bei den zuletzt dominanten Auftritten in Champions League und Bundesliga leistete sich der deutsche Fußball-Rekordmeister wieder eine Schwäche in der Defensive – Folgen hatte das auch am Mittwoch keine. „Das ist Emotion pur. Das geht unter die Haut“, schwärmte Badstuber über seine Rückkehr.
Kapitän Philipp Lahm mit einem Blitztor nach etwas mehr als 100 Sekunden und Julian Green (41. Minute) mit seinem ersten Pflichtspieltreffer für den 18-maligen Cupsieger stellten im dritten Pokalduell der beiden Teams seit 2012 schon vor der Pause die Weichen auf Sieg. „Wir haben das Spiel absolut im Griff und führen 2:0, dann lassen wir nach. Das darf nicht passieren“, sagte Lahm.
Nach einem gehaltenen Foulelfmeter von Manuel Neuer gegen Ja-Cheol Koo (48.) verschoss Thomas Müller einen Handelfmeter (57.). Dong-Won Ji (69.) verkürzte auf 1:2, mehr war für den Gast nicht drin. Emotional wurde es dann in der Schlussphase, als immer wieder verletzte Badstuber im ersten Spiel seit dem 10. Februar bei seiner Einwechselung (81.) mit Sprechchören gefeiert wurde. Den Schlusspunkt für Bayern setzte David Alaba (90.+3).
Die weiteren Ergebnisse des Abends:
Nürnberg-Schalke 2:3 (0:3)
Köln-Hoffenheim n.V. 2:1 (1:1)
Fürth-Mainz 2:1 (0:0)
Heidenheim-Wolfsburg 0:1 (0:0)
Walldorf-Darmstadt 1:0 (1:0)
Hannover-Düsseldorf 6:1 (5:1)