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In neuer Zusammensetzung

DFB-Frauen als Gruppensieger im Achtelfinale - 4:0 gegen Thailand

Winnipeg / Lesedauer: 3 min

Das Achtelfinale ist geschafft. Eine völlig neu formierte deutsche Mannschaft sicherte sich durch ein 4:0 gegen Thailand den Gruppensieg und wartet nun auf den nächsten Gegner am Samstag in Ottawa. Als zweifache Torschützin zeichnete sich Lena Petermann aus.
Veröffentlicht:16.06.2015, 07:21
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Die deutschen Fußballerinnen sind mit dem ersehnten Gruppensieg ins Achtelfinale der Weltmeisterschaft in Kanada gestürmt. Im letzten Vorrundenspiel genügte der fast völlig neu formiertem DFB-Auswahl am Montag in Winnipeg ein 4:0 (1:0)-Sieg gegen Thailand, um in der Gruppe B mit sieben Punkten souverän die Tabellenspitze vor Norwegen zu verteidigen.

Vor rund 12 000 Zuschauern im Winnipeg-Stadion erzielten die starke Melanie Leupolz (24.), Lena Petermann (56./58.) und Sara Däbritz (73.) die Treffer für die hochüberlegene DFB-Elf, die nur beim Ausnutzen der Torchancen gegen den Weltranglisten-29. aus Asien Schwächen zeigte.

«Pflichtaufgabe erfüllt. Wir haben eine relativ gute zweite Halbzeit gespielt. Wir freuen uns über den Gruppensieg», sagte Neid, die mit der ersten Halbzeit aber nicht zufrieden war: «Da haben wir den Ball nicht schnell laufen lassen. Wir waren viel zu umständlich.» Das wurde im zweiten Durchgang auch dank Petermann besser. «Ich wollte mich beweisen. Ich habe zwei Tore gemacht, besser hätte es nicht laufen können», sagte Petermann.

Sieben frische Spielerinnen

Der Weltranglisten-Erste fliegt am Dienstagmorgen zurück nach Ottawa, wo er das Achtelfinale am kommenden Samstag gegen einen der vier besten Gruppendritten bestreitet. Der Vorteil: Sollte das DFB-Team die erste K.o.-Runde überstehen, könnte es Viertel- und gegebenenfalls auch das Halbfinale im von Ottawa nur 200 Kilometer entfernten Montreal bestreiten.

Neid hatte kräftig rotiert und im Vergleich zum Norwegen-Spiel (1:1) gleich sieben frische Spielerinnen in die Startelf beordert. Auf der «Doppel-Sechs» begannen die zuletzt angeschlagene Leupolz und Melanie Behringer. Die Abwehr wurde mit beiden «Außen» Bianca Schmidt und Jennifer Cramer sowie Innenverteidigerin Babett Peter neu bestückt, und neben der in die Offensivzentrale vorgerückten Dzsenifer Marozsan sollten Lena Lotzen und Däbritz auf den Flügel wirbeln.

Hektisch und unkonzentriert

Die DFB-Elf legte wie von Neid zuvor versprochen «frisch, fromm, fröhlich und frei» los, ließ den Thailänderinnen keine Luft zum Atmen. Ein Behringer-Distanzschuss (3.) wurde von der aufmerksamen Torhüterin Waraporn Boonsing entschärft. Nur eine Minute später hätte Peter per Kopf fast das 1:0 erzielt, doch Abwehrspielerin Sunisa Srangthaisong rettete für die schon geschlagene Torfrau auf der Linie. In der 20. Minute hatte der Ostasien-Meister seine erste und einzige echte Chance im Spiel. Nachdem Krahn den Ball im Mittelfeld verloren hatte, wurde die flinke Stürmerin Kanjana Sung-Ngoen in letzter Sekunde aber von Peter abgeblockt.

Die Deutschen drängten zwar, waren im Abschluss aber oft zu hektisch oder zu unkonzentriert. Ein Versuch von Sasic (22.) landete wiederum in den Armen von Srangthaisong. Kurz darauf fiel endlich die ersehnte Führung. Nach einer Ecke von Behringer gelang Leupolz ein schöner Kopfball in den Winkel. Viele weitere Halbchancen durch Sasic und Co. hatte der zweimalige Weltmeister, doch es fehlte bis zur Pause an der nötigen Kaltschnäuzigkeit und Durchschlagskraft. Bestes Beispiel war Spielmacherin Marozsan, die irgendwie unglücklich agierte und in der 45. Minute frei vor der Thai-Torfrau zu schwach abschloss.

Ohne Zweifel Gruppensieger

Marozsan und die ebenfalls etwas müde wirkende Sasic blieben dann zur Halbzeit in der Kabine. Anja Mittag und vor allem Petermann sorgten für neuen Schwung. Mit einem Kopfball-Doppelpack binnen zwei Minuten (56./58.) sorgte die U20-Weltmeisterin vom SC Freiburg für die schnelle Entscheidung. Da der Tabellen-Zweite Norwegen, der die klar schlechte Tordifferenz hatte, zu diesem Zeitpunkt in Moncton nur 1:0 gegen die Elfenbeinküste führte, gab es längst keine Zweifel mehr am Gruppensieg der deutschen Mannschaft. Am Ende konnte sich auch noch die künftige Bayern-Spielerin Däbritz über ihr zweites WM-Tor freuen.