Das hat sich Fanszene Rostock e.V. wohl nicht so erhofft: Fußball-Fans aus Mecklenburg-Vorpommern sind beim Kartenvorverkauf der Partie 1. FC Magdeburg gegen FC Hansa Rostock ausgeschlossen. Das teilte der Magdeburger Verein am Mittwoch mit.
Hintergrund ist eine Gästeblocksperre für das Drittligaspiel am 9. September. Nach mündlicher Verhandlung vor dem Sportgericht des DFB wurde Hansa Rostock wegen unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger in elf Fällen zu einem kompletten Ausschluss seiner Fans bei Auswärtsspielen gegen Magdeburg und Jena verurteilt. Zwei weitere Spielsperren wurden zur Bewährung ausgesetzt.
Alle MV-Postleitzahlen gesperrt
Fanszene Rostock e.V. wollte trotzdem Fans nach Magdeburg bringen und schrieben auf ihrer Facebook-Seite, dass sie an 1000 Karten gelangt seien. Unter den abschließenden Worten „Alle nach Magdeburg. Fick dich DFB” rief der Verein auf, trotz Gästeblocksperre zu dem Spiel zu fahren.
Daraus wird jetzt wohl nichts. Folgende Maßnahmen werden laut dem 1. FC Magdeburg zum freien Kartenvorverkauf umgesetzt und sind gemeinsam mit dem F.C. Hansa Rostock abgestimmt worden:
- Verkauf unter Vorlage des Personalausweises an den Vorverkaufsstellen unter Berücksichtigung einer Postleitzahlsperre für das gesamte Bundesland Mecklenburg-Vorpommern
- Verkauf von maximal vier Tickets pro Käufer für diese Partie – ein Onlinekauf bei „Eventimsports“ ist nur für Bestandskunden des 1. FC Magdeburg möglich
Schwesig verlangt Ausschluss gewalttätiger Fußballfans
Unterdessen hat Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach den Zuschauer-Krawallen beim DFB-Pokal-Duell in Rostock vom FC Hansa ein konsequenteres Vorgehen gegen Gewalttäter in den eigenen Reihen verlangt. Die Vereinsspitze brauche endlich eine Strategie, um Gewalttäter auszuschließen, sagte die Regierungschefin am Mittwoch NDR 1 Radio MV. Die neuerlichen Gewaltausbrüche zeigten, dass die bisherigen Maßnahmen offenbar nicht ausreichen. Szenen wie am vergangenen Montag, als Leuchtraketen abgefeuert und Sitzschalen in Brand gesteckt wurden, dürften sich nicht wiederholen. Die Verursacher seien keine Fans, sondern schlicht Gewalttäter, die den Verein kaputt machen und damit den vielen friedlichen Fans schaden würden. Auch dem Land entstehe dadurch ein Imageschaden.