StartseiteSportSkisprung-Ass Diethart: Das ist einfach so geil

Skispringen

Skisprung-Ass Diethart: Das ist einfach so geil

Bischofshofen / Lesedauer: 2 min

Thomas Diethart ist bei der Vierschanzentournee über Nacht berühmt geworden. Der Österreicher schreibt Skisprung-Geschichte.
Veröffentlicht:06.01.2014, 18:42
Artikel teilen:

Thomas Diethart hat die Skisprung-Welt auf den Kopf gestellt. Mit dem Triumph bei der 62. Vierschanzentournee hat sich der 21 Jahre alte Newcomer aus Österreich wie ein Komet in die Weltspitze katapultiert und zum heißen Gold-Anwärter bei den Olympischen Winterspielen aufgeschwungen. „Das ist einfach so geil, der Wahnsinn“, sagte Diethart nach seinem Coup, mit dem er sich einen Kindheitstraum erfüllte.

Schon im Kindesalter wollte Diethart immer hoch hinaus. Er kletterte auf Bäume, Laternen oder das Dach seines Elternhauses. Schon früh entwickelte er den Traum, einmal Skispringer zu werden. Kein leichtes Unterfangen für einen Jungen aus Niederösterreich. „Es ist eigentlich unvorstellbar für eine Familie, die im Flachland wohnt, wo weit und breit nicht einmal eine gescheite Erhebung ist, dass man einem Buben das Skispringen ermöglicht“, erzählte Vater Gernot.

Dieser Erfolg markierte einen Wendepunkt im Leben von Thomas Diethart. Praktisch über Nacht wurde aus dem nur Insidern bekannten Talent ein gefeierter Sportstar. Noch während der Tournee wurden flugs Autogrammkarten angefertigt, die Diethart bis vor wenigen Wochen von seinen Konkurrenten noch selbst sammelte. Die Herzen der Fans fliegen ihm nur so zu, auf Facebook sammelte der Aufsteiger innerhalb weniger Tage mehr als 22 000 Likes.

Dabei war der Beginn seiner Skisprung-Karriere äußerst steinig. Zum Training fährt der Vater mit dem Sohn 200 Kilometer zur nächsten Schanze, wo beide aus Kostengründen oft in einer Hütte übernachten. Als das Geld der Eltern dennoch knapp wird, nehmen sie einen Kredit auf. „Uns ist das Geld hinten und vorne ausgegangen. Dann gehst du jammern zu Firmen, damit die vielleicht einen Sprunganzug zahlen“, sagte der Vater.

Selbst als Thomas Diethart aus der Kaderförderung fliegt, verfolgt er sein Ziel mit eisernem Willen weiter. Dennoch musste das Bewegungstalent lange auf den Durchbruch warten. Nach seinem Debüt im Weltcup 2011 folgten eine Durststrecke und Einsätze in unterklassigen Wettbewerben.

Erst kurz vor Weihnachten kehrte die Naschkatze, die keiner Süßigkeit widerstehen kann, in Engelberg in den Weltcup zurück – um dann bei seinem Tournee-Debüt die Schanzen zu rocken. „Wenn mir das einer vorher prophezeit hätte, hätte ich darüber gelacht. Es ist der Wahnsinn“, sagte Diethart.