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Port-Said-Massaker

Todesurteile gegen Fußball-Ultras bestätigt

Kairo / Lesedauer: 1 min

Das „Todesspiel” von Port Said ging als der schwerste Ausbruch von Gewalt in Ägyptens Fußball-Geschichte ein. 74 Menschen starben bei den Ausschreitungen 2012. Elf Ultras sollen dafür gehängt werden.
Veröffentlicht:20.02.2017, 11:35
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Ägyptens höchstes Berufungsgericht hat elf Todesurteile gegen Fußball-Ultras wegen tödlicher Ausschreitungen in der Hafenstadt Port Said vor fünf Jahren bestätigt. Das teilten die Richter am Montag in Kairo in letzter Instanz mit. Im Februar 2012 waren im Stadion der Hafenstadt Port Said 74 Menschen ums Leben gekommen, als in einer politisch aufgeheizten Atmosphäre Fans des örtlichen Vereins Al-Masri nach dem Abpfiff brutal auf Anhänger des Kairoer Clubs Al-Ahli losgegangen waren.

Die Zusammenstöße fielen in eine Zeit politischer Spannungen – ein Jahr nach den Aufständen des Arabischen Frühlings. Die Fans von Al-Ahli galten als Speerspitze der erfolgreichen Rebellion gegen den Langzeitpräsidenten Husni Mubarak. Nach dem „Todesspiel” von Port Said beschuldigten sie die Sicherheitskräfte, die Gewalt als Rache für ihre Rolle während der Revolution absichtlich zugelassen zu haben.

Bereits 2015 wurden die Todesurteile bestätigt, eine Berufung war damals möglich. Bei Ausschreitungen nach der ersten Urteilsverkündung 2013 hatte es mehr als 40 Tote gegeben. Damals waren 21 Menschen zum Tode verurteilt worden. Der Richterspruch wurde jedoch verworfen.