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Hintergrund ungeklärt

Bewaffnete Polizisten umstellen Haus in Templin

Templin / Lesedauer: 3 min

Beamte mit Maschinenpistolen vor einem Wohnhaus in Templin, die Feuerwehr mit Drehleiter vor Ort – seit Tagen kursieren Meldungen zu solch einem Vorfall in sozialen Netzwerken. Die Polizei hält sich bedeckt.
Veröffentlicht:18.01.2017, 15:14

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Diese Bild wird Heike Rex nicht so schnell vergessen. Vor ihrer Haustür in der Templiner Robert-Koch-Straße spielten sich Szenen ab, die sie nur aus dem Fernsehen kennt. „Erst waren es nur vier Polizisten, die versucht hatten, in das Haus gegenüber zu gelangen. Doch plötzlich war das ganze Haus umstellt von Polizisten, die Schutzwesten und Maschinengewehre trugen. Und dann kam auch noch die Feuerwehr...“

Was die Templinerin da schilderte, war ein Polizeieinsatz, den die Anwohnerin am Sonnabendabend von ihrer Wohnung aus mit unguten Gefühlen verfolgt hatte. „Ich war total aufgeregt. Es hätte ja eine Bombe oder sonst etwas sein können“, zeigte sie sich noch am Mittwoch im Gespräch mit dem Uckermark Kurier aufgewühlt. Mehr noch als der Vorfall selbst beschäftigt sie allerdings die Frage, warum es nicht spätestens am Montag zu dem Einsatz eine Information der Polizei gab. „Ich bin empört, dass nichts darüber zu erfahren war. Bei so einem Aufgebot bekommt man doch die totale Angst“, so Heike Rex.

Einsatz wird heiß diskutiert

Sie ist nicht die Einzige, die so denkt. Seit Montag reißen die Kommentare in sozialen Netzwerken nicht ab. Von bangen Fragen bis hin zu wüsten Vermutungen von Verschwörungstheoretikern reicht die Palette der Reaktionen. So unterschiedlich sie ausfallen, eint sie dennoch die Frage danach, was wohl einen derartig aufsehenerregenden Einsatz von Polizei und Feuerwehr ausgelöst hat.

Doch viel war am Mittwoch nicht dazu in Erfahrung zu bringen. Von einem „Einsatz zur Gefahrenabwehr“ sprach Polizeipressesprecherin Bärbel Cotte-Weiß auf Nachfrage des Uckermark Kurier. Welche Art der Gefahr bestand, ließ sie allerdings offen. „Es handelte sich um Streitigkeiten innerhalb einer Familie“, ergänzte sie. Keine Antwort gab es darauf, warum Polizisten mit Waffen und Schutzwesten das Haus umstellt hatten. Auch zu den näheren Umständen, die den Einsatz ausgelöst hatten, gab es ebenfalls keine Informationen. „Zu innerfamiliären Auseinandersetzungen geben wir zum Schutz der betreffenden Personen keine Auskünfte“, betonte Bärbel Cotte-Weiß. Offen bleibt die Frage, warum es keine Informationen der Polizei zu diesem ungewöhnlichen Einsatz gegeben hat.

Feuerwehrleute sollten Tür öffnen

Fakt ist, dass das Interesse der Polizei einer Wohnung in dem Mehrfamilienhaus gegolten hat, in dem eine Familie von Asylbewerbern mit zwei Kindern untergebracht ist. Da die Beamten am Sonnabend offenbar keinen Zugang zur Wohnung erhalten hatten, riefen sie zur Unterstützung die Feuerwehr hinzu. Zunächst wurde die Wohnung von außen über die Fenster mit Hilfe der Drehleiter und tragbaren Leitern kontrolliert. Später nahmen die Feuerwehrleute eine sogenannte Türnotöffnung vor. Wie sich herausstellen sollte, befanden sich keine Personen in der Wohnung. Für die Polizei gebe es momentan keinen Anlass zu weiteren Aktionen, hieß es.