StartseiteRegionalUckermarkMinister versagt Geld für Bahnlinie

Infrastruktur

Minister versagt Geld für Bahnlinie

Templin / Lesedauer: 2 min

Aus Kostengründen soll die Strecke Templin-Joachimsthal nicht wiedereröffnet werden. Eine Entscheidung die in Templin auf Unverständnis stößt.
Veröffentlicht:26.09.2013, 18:49
Artikel teilen:

Der Brandenburger Verkehrsminister Jörg Vogelsänger hat sich gegen eine Wiedereröffnung der Bahnstrecke Templin-Joachimsthal ausgesprochen. „Die Wiedereröffnung so einer Bahnlinie würde einen Millionenbetrag kosten“, so Vogelsänger in der Fragestunde des Potsdamer Landtags. „Das kann ich nicht zusagen.“ Der Personenverkehr auf der Bahnlinie war 2006 eingestellt worden. Seitdem gab es einen vom Land finanzierten Busersatzverkehr, dessen Finanzierung aber ebenfalls entfallen ist. Die in der Region für eine Wiedereröffnung gesammelten Unterschriften wolle er aber entgegennehmen, „das gehört sich so“, so Vogelsänger.

Templins Bürgermeister Detlef Tabbert hält die Entscheidung des Ministers für einen Schnellschuss. Wird doch gerade im Auftrag von Joachimsthal, Eberswalde, Templin und dem Amt Gerswalde in der Region Schorfheide eine Studie unter dem Projektnamen „Schorfheide mobil“ zur Entwicklung der Infrastruktur erarbeitet. Sie beinhaltet auch eine Analyse der Verkehrsströme. Die vier Kommunen sind davon überzeugt, dass der Bedarf, der 2006 zur Einstellung der Bahnlinie geführt hat, sich inzwischen verändert hat. Nicht zuletzt war es das Land, das verlässliche Zahlen gefordert hatte.

„Jetzt sollten die Ergebnisse der Studie erst einmal abgewartet werden, ehe eine Entscheidung über die Wiedereröffnung der Bahnstrecke Templin-Joachimsthal getroffen wird“, sagte Detlef Tabbert. Die Wiederinbetriebnahme allein aus Kostengründen abzulehnen, hält der Bürgermeister für ein Totschlagargument. „Wenn Jörg Vogelsänger von einem Millionenbetrag spricht, weiß er mehr als wir“, meinte er und verwies auf Informationen der DB Netz, dem Betreiber der Bahnlinien, die weitaus geringere Summen in Aussicht stellte. „Wir wollen auch keine Luxussanierung“, stellte das Stadtoberhaupt klar.