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Dargersdorf

Rückstauquellen „ausgegraben“

Dargersdorf / Lesedauer: 3 min

VonSigrid WernerMan sehnt es herbei, wenn es fehlt. Doch schüttet es aus Eimern, dann ist in Gärten, auf Feldern und Wiesen die Not groß. Gewässerschauen ...
Veröffentlicht:17.04.2013, 02:39

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VonSigrid Werner

Man sehnt es herbei, wenn es fehlt. Doch schüttet es aus Eimern, dann ist in Gärten, auf Feldern und Wiesen die Not groß. Gewässerschauen stellen Handlungsbedarf fest.

Dargersdorf/Ahrensdorf.Zur Feststellung des Unterhaltungszustandes der Templiner Gewässer trafen sich jetzt Vertreter des Wasser- und Bodenverbandes „Uckermark-Havel“, von Wasserbehörden, Naturschutz und Kommunen. Eingeladen zu der öffentlichen Gewässerschau waren auch alle interessierten Bürger, Landeigentümer und -nutzer. Anders als in Vorjahren blieben die Landwirte bei der Begehung des Bereiches Templiner Seen und Vietmannsdorfer Kanal in der Minderheit, obwohl sie sonst das Gros derer ausmachen, die Kritiken und Wünsche an den Verband vorbringen. Das wunderte Verbandsingenieurin Anita Lieske etwas. „Vielleicht liegt es aber sogar daran, dass wir in der Vergangenheit gute Arbeit geleistet haben“, sagte sie. Nach einer Beratung des Templiner Bürgermeisters mit Landwirten war es vor Kurzem zu einer gemeinsamen Veranstaltung der Landwirte mit dem Verbandsvorstand gekommen. Dort habe man sich über Wünsche und Kritiken verständigt und Lösungswege besprochen, so der Geschäftsführer Michael Nitschke. Einer der Kritikpunkte war die avisierte Erhöhung der Mitgliedsbeiträge gewesen. Die Verbandsmitglieder hatten dem eine Abfuhr erteilt. Damit blieb es bei Beiträgen – wie seit fast 20 Jahren – von sechs Euro je Hektar, wie der Verbandsvorsteher einleitend zur Gewässerschau bemerkte. Wenn trotz gestiegener Kosten, zum Beispiel für Kraftstoff, die Einnahmen gleich bleiben, könne mit dem verbleibenden Geld weniger erledigt werden, mahnte er Mäßigung in den Ansprüchen. „Wir dürfen mit Mitgliedsbeiträgen nur Gewässer unterhalten, keine baulichen Anlagen wie Durchlässe oder Rohrleitungen“, setzte er die Prämissen. Werde Letzteres nötig, seien die Eigentümer in der Pflicht.
Bei der Besichtigung von Gräben zwischen Dargersdorf und Vietmannsdorf, meldete unter anderem Landeigentümer Klaus Jessien Handlungsbedarf an. Der wurde dann auch festgestellt. In einem Graben staut sich das Wasser und fließt nicht ab. „Wenn die Wiesen zu nass sind, fallen sie aus der Bewirtschaftung heraus und längerfristig damit aus der Förderung“, erläuterte Landwirt Reiner Schultz von der PG Christianshof. Der Verband wird nun mit einer Spülung eines Verbindungsrohres zwischen den Grabenläufen der Ursache des Wasserstaus auf den Grund gehen. In Dargersdorf wartete schon Werner Welke vom Ortsverein auf die Gewässerschau. Nach stärkeren Regenschauern nervt Wasser in den Gärten viele Bewohner. Ein Blick in den Schacht, über den das Wasser durch Drainagen und einen Graben in die Vorflut fließt, macht schnell klar: Hier sollten die Bürger beziehungsweise die Stadt zuallererst selbst die Schippe nehmen, musste sich Schauführer Klaus Collin von der Stadtverwaltung ins eigene Hausaufgabenheft schreiben. Der Schacht war zugeschüttet mit Sand, Kastanien und allem, was sonst noch über die Straßenentwässerung den Weg nach unten findet. Die Sole am Graben der Wiese, für den der Verband zuständig ist, hingegen war frei. Das Wasser lief. Rüdiger Michels von der Verwaltung des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin forderte, der Bewirtschafter möge den Rohrauslauf in den Graben ordnungsgemäß gestalten und abzäunen, sodass Weidetiere den Graben dort irgendwann nicht gänzlich zutrampeln.

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