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Schwierige Entscheidung

Schulsozialarbeit bekommt den Vorzug

Templin / Lesedauer: 2 min

Wahrscheinlich nur noch bis zum Sommer hat der Klub des DRK für junge Leute in Templin geöffnet. Stadtverordnete bedauern das, können die Schließung aber auch nicht verhindern.
Veröffentlicht:01.04.2014, 14:45

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Die Stadt Templin hat ihre Zuschüsse für eine Jugendarbeiterstelle im JRK-Jugendklub des DRK-Kreisverbandes Uckermark West/Oberbarnim gekürzt. Die Mehrheit der Stadtverordneten war dafür. Eine Entscheidung mit Folgen. Denn das DRK hat die finanzielle Reißleine gezogen. Der Klub wird noch bis zum Sommer ehrenamtlich betreut und dann voraussichtlich geschlossen.

Der Stadtverordnete Ulrich Bräuer (Uckermärker Heide) bedauert das sehr. „Aber wir hatten einfach keine andere Möglichkeit, um endlich für die beiden städtischen Grundschulen eine Sozialarbeiterstelle finanzieren zu können, die dringend gebraucht wird.“ Bereits seit Langem hatten sich Schulen, Eltern und Stadt um qualifizierte Schulsozialarbeit bemüht. Dass sowohl die Grundschule „Am Egelpfuhl“ als auch die Goethe-Grundschule je eine Fachkraft bekommt, so wie es sich Eltern und Lehrer wünschten, war nicht drin. Es fehlte an Geld. Schon die Stelle von Monique Schubert-Wehden ist für ein Jahr befristet und kann zusammen mit dem Angermünder Bildungswerk nur über das sogenannte 610-Stellen-Programm finanziert werden. Das Land, der Landkreis und die Stadt Templin teilen sich die Kosten. Um ihren Eigenanteil aufbringen zu können, musste die Kommune Mittel streichen, mit denen sie bislang Angebote freier Träger unterstützt hat, die von DRK und der Evangelischen Kirchengemeinde Templin.

Auch Thomas Neumann, Stadtverordneter der CDU, ist bewusst, dass sich durch die Mittelkürzung die Situation für die jungen Klubbesucher beim DRK verschlechtert hat. „Aber es gibt auch erheblichen Bedarf für Schulsozialarbeit an den beiden Bildungseinrichtungen. Aus gutem Grund hat die Stadt deshalb eine Aufgabe übernommen, um die sich eigentlich das Land Brandenburg kümmern müsste, es aber nicht tut.“ Deshalb habe er die verringerten Zuschüsse der Kommune als Kompromiss verstanden. „Mehr Einfluss haben wir einfach nicht“, so Thomas Neumann. Trotzdem sei es ihm schwergefallen, entweder Schulsozialarbeit oder Jugendarbeiterstelle beim DRK sagen zu müssen, sagt Dr. Gernot Schwill, ebenfalls Stadtverordneter. „Weil ich erfahren durfte, welch gute Arbeit in dem Jugendklub geleistet wird.“ Sein Vorschlag deshalb: Die Stadtverordneten sollten an das DRK appellieren, dass es weiter nach einer Möglichkeit sucht, dem Klub offen zu halten.