StartseiteRegionalUeckermündeAlte Seuche, neue Opfer: Wölfe!

Räude bedroht Raubtiere

Alte Seuche, neue Opfer: Wölfe!

Vorpommern / Lesedauer: 2 min

Jetzt ist es keine abstrakte Gefahr mehr, sondern eine hochaktuelle Bedrohung: Die Räude, eine extrem schmerzhafte und tödlich verlaufende Tierkrankheit, kann auch Wölfe befallen. Und dadurch extrem weit und schnell verbreitet werden.
Veröffentlicht:23.02.2017, 16:51
Artikel teilen:

Gefahr drohte den nach Deutschland zurückgekehrten Wölfen und damit auch dem Rudel in der Ueckermünder Heide bisher in erster Linie durch den Straßenverkehr. Ganz vereinzelt wurden die Raubtiere auch in Deutschland Opfer einer Kugel. Das Rudel in Vorpommern wurde bisher von solchen Eingriffen verschont.

Aber jetzt droht ihm eine neue tückische Gefahr. Die Räude ist da! Und sie kann, das ist jetzt durch einen aktuellen Fall nachgewiesen worden, tatsächlich auch auf Wölfe übertragen werden. Die Räude ist nicht die einzige Gefahr, die den Wildtieren droht. Vor Kurzem fand man bei Lassan fünf Füchse, die qualvoll an der Virusinfektion Staupe verendet waren. Auch diese ist auf Hunde und Wölfe übertragbar, die Tiere leiden vor ihrem Tod ähnlich. Auch die Räude war in den vergangenen Jahren mehrfach in Vorpommern ausgebrochen.

Die Räude wird durch Milben hervorgerufen, sie graben Gänge in die Haut ihrer Wirtstiere. In diesen Gängen legen sie dann auch ihre Eier ab, nach denen aus drei Wochen Larven schlüpfen. Die befallenen Tiere leiden durch die Entzündungen an Fieber, schließlich sterben sie. Die Erkrankung ist hoch ansteckend, sie kann auch Hunde befallen.

Und eben auch Wölfe, wie jetzt ein aktueller Fall aus Sachsen-Anhalt belegt. Dort wurde im Jerichower Land ein stark abgemagerter und komplett „nackter“ Rüde gefunden. Ganz offensichtlich hatte er Räude im Endstadium. Örtliche Jäger hatten das völlig entkräftete Tier schon öfter beobachtet. Bei Füchsen oder Marderhunden hätten sie das betroffene Tier sofort mit der Kugel von seinem Leiden erlöst, beim streng geschützten Wolf verbietet sich dagegen die Schussabgabe, der Gesetzgeber lässt die Tiere derzeit lieber qualvoll verenden, als die Vorschriften zu lockern.