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Drogen, Alkohol, Raserei

Kommen Polizisten mit dem Druck nicht klar?

Ueckermünde / Lesedauer: 2 min

Der Drogenfund bei einer Beamtin des Ueckermünder Polizeireviers hat auch die Gewerkschaft der Polizei alarmiert. Die klagt schon lange über den brutalen Druck, der auf den Beamten lastet. Und kennt einige Fälle, wo das schon zu Suchtproblemen führte.
Veröffentlicht:10.12.2014, 09:37

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Letzte Woche der Rostocker Polizist, der sich volltrunken mit seinen Kollegen eine wilde Verfolgungsjagd durch die Ostseestadt lieferte, nun die Ueckermünder Beamtin, in deren Haus Drogen gefunden worden sind: Kommen Polizisten mit den Belastungen ihres Dienstalltags immer weniger zurecht? Sind Alkohol und Drogen für einige Beamte ein Ventil, um mit dem Elend, mit dem sie täglich konfrontiert werden, klarzukommen?

Für die Gewerkschaft der Polizei (GDP) können solche Vorfälle wie in Ueckermünde ganz klar ein Grund sein, um irgendwie Dampf abzulassen. „Unsere Polizisten sind oft außergewöhnlichen Belastungen ausgesetzt, haben fast täglich mit Gewalt und Tod zu tun. Der eine Kollege steckt das vielleicht weg, ein anderer nicht. Er greift zur Flasche oder auch zu Drogen“, sagt GDP-Kreischef Marco Bialecki.

Alkohol ist das größere Problem

Drogen seien aber nicht das Hauptproblem, sondern der Alkohol. „Es gibt Beamte, die abhängig sind. Sie trinken nicht im Dienst, sondern zu Hause, nach Feierabend“, sagt der GDP-Mann. Eine genaue Statistik gebe es daher auch nicht. Bei der Polizei gibt es verschiedene Ansprechpartner, um Kollegen nicht allein mit diesen Problemen zu lassen.

Wie es mit der Ueckermünder Polizistin weitergeht, darüber kann auch Bialecki nur spekulieren. Dass ihre Laufbahn als Beamtin im Ueckermünder Polizeirevier zu Ende ist, dürfte aber wahrscheinlich sein.