Im Landkreis Vorpommern-Greifswald haben sich in der vergangenen Woche 5433 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, fast 400 weniger als eine Woche zuvor. Damit sank die Sieben-Tage-Inzidenz laut Gesundheitsamt (Stand 28.3.) leicht von 2469 auf 2304 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Dienstag eine Inzidenz von 2254,3. Experten vermuten, dass somit der Scheitelpunkt der aktuellen Omikron-Welle erreicht worden ist.
Einstige Hotspots jetzt mit geringsten Werten
Aktuell besonders betroffen sind weiterhin der Amtsbereich Landhagen (3397) und das Uecker-Randow-Tal (3273). Entspannt hat sich die Lage offenbar etwas auf der Insel Usedom. Sowohl der Inselnorden als auch der Inselsüden und das Amt Heringsdorf, das vor wenigen Wochen noch als einer der Hotspots im Kreis galt, registrierten die geringsten Inzidenzwerte im Kreisvergleich.
Doch das Virus bleibt gefährlich. Allein in der vergangenen Woche starben im Nordosten Deutschlands wieder 17 Menschen, darunter acht in der Unimedizin Greifswald. Aktuell werden im größten Krankenhaus Vorpommerns 84 mit Corona infizierte Menschen behandelt, 14 von ihnen auf Intensivstation. Inzwischen würden viele Betroffene in unterschiedlichen Fachkliniken behandelt, unter anderem in den internistischen Bereichen, sagte Unimedizin-Sprecher Christian Arns.
Fast jeder Fünfte im Pflegebereich fehlt
Nach wie vor belasten die hohen Personalausfälle den Klinikbetrieb. Im Pflegebereich fehlen aktuell etwa 18 Prozent der Beschäftigten, also fast jeder Fünfte. Bei der Ärzteschaft stehen gegenwärtig etwa jeder zehnte Arzt beziehungsweise jede zehnte Ärztin wegen Erkrankung, Isolation oder Kinderbetreuung nicht zur Verfügung. „Für Entlastung dürfte aber demnächst der von Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) angekündigte Einsatz von Medizin-Studierenden und Pflege-Auszubildenden sorgen“, sagte Arns.
Angesichts der weiterhin sehr hohen Infektionszahlen hatte sich Landrat Michael Sack (CDU) vor wenigen Tagen dafür ausgesprochen, die Corona-Nachverfolgung und Befragungen jetzt auszusetzen. Die Datensammlung mache keinen Sinn mehr, sagte er. “Wir brauchen jetzt mehr Personal für die Flüchtlingshilfe.“