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Arbeitslosigkeit

Corona-Pandemie hält Arbeitsmarkt in Winterstarre

Greifswald / Lesedauer: 3 min

Wenn die Temperaturen steigen, beginnen die Arbeitslosenzahlen zu sinken. Eigentlich. Doch durch Corona ist alles anders. Aber es gibt auch Erfreuliches vom Arbeitsmarkt zu berichten.
Veröffentlicht:03.03.2021, 11:44

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Im Februar gab es wenig Bewegung auf dem Arbeitsmarkt des Landkreises Vorpommern-Greifswald. 11.491 Frauen und Männer waren in diesem Monat arbeitslos gemeldet – sieben Personen weniger als im Januar. Damit verharrt die Arbeitslosenquote weiterhin bei 9,9 Prozent. Im Vergleich zum Februar 2020 registrierte die Arbeitsagentur Greifswald damit 847 Arbeitslose mehr, die Arbeitslosenquote lag vor einem Jahr bei 9,2 Prozent.

Dank Kurzarbeit blieb Entlassungswelle aus

Normalerweise wird von Januar zu Februar ein leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnet. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sorgten jedoch eher für ein Erstarren. Dank der Kurzarbeit blieb aber eine Entlassungswelle aus. Trotzdem halten sich Unternehmen mit Neueinstellungen zurück. Als Erstes aktivieren vom Lockdown betroffene Betriebe ihre in Kurzarbeit befindliche Stammbelegschaft, bevor sie neue Mitarbeiter einstellen.

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Doch mit steigenden Temperaturen nimmt auch der Jobmarkt langsam wieder Fahrt auf. So meldeten Unternehmen im Februar 602 neue Arbeitsstellen. Das sind 209 mehr als im Januar, jedoch 50 weniger als im Februar 2020. Insgesamt sind damit 2206 offene Stellen im Angebot. Diese stammen aus den Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen (334), Handel (271), Gastgewerbe (243), verarbeitendes Gewerbe (201) sowie Baugewerbe (181). So werden derzeit beispielsweise Augenoptiker, Architekten, eine Fuhrparkleitung, ein Pannendienstfahrer, Zahntechniker oder auch Empfangskräfte im medizinischen und technischen Bereich gesucht.

Einstieg in Beruf soll digital funktionieren

Gesucht wird derzeit auch von vielen Schülern der zukünftige Traumberuf. Aktuell sind 1499 freie Ausbildungsstellen gemeldet, 82 weniger als im Februar 2020. Dem gegenüber stehen 915 junge Menschen, die sich im Rahmen ihrer Ausbildungssuche beim Arbeitsamt gemeldet haben, 39 mehr als im Vorjahreszeitraum. „Es sind Stellen da, es sind Bewerber da. Nun müssen wir beide nur irgendwie zusammenbringen“, sagt Andreas Wegner, Leiter der Arbeitsagentur Greifswald. Doch das ist aufgrund geltender Kontaktbeschränkungen nicht so einfach. Berufsmessen finden nicht statt, und auch Praktika können kaum gemacht werden. Deshalb versucht die Arbeitsagentur auf digitalem Wege, den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern. Es gibt digitale Elternabende, und die persönlichen Beratungsgespräche wurden durch Video- und Telefonberatungen ersetzt. Termine gibt es unter der kostenfreien Service-Nummer 0800 4555500.

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Die aktuelle Corona-Situation hat auch Auswirkungen auf die Berufsschulen und macht so mancher zukünftigen Nachwuchskraft die Ausbildung schwer. Viele mussten sich ihre Unterrichtsinhalte selbst erarbeiten. „Stellen Unternehmen oder Auszubildende fest, dass dadurch wichtige Grundlagen fehlen, sollten sie sich an die Arbeitsagentur beziehungsweise die Jobcenter wenden“, rät der Agenturleiter.

„Wir können mit ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) oder Assistierter Ausbildung (AsA) unterstützten. Die Leistungen reichen von der Wissensvermittlung in Allgemeinbildung über Fachtheorie und Sprachen bis hin zur sozialpädagogischen Betreuung und Coaching. Auch Prüfungsvorbereitungen zählen dazu“, sagt Wegner.