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Wer macht die Hundedamen Emma und Josy glücklich?

Berndshof / Lesedauer: 4 min

Zwei neue Vierbeiner haben im Berndshofer Tierheim ein Übergangs- quartier bezogen. Ein Energiebündel namens Josy und eine ältere Hundedame namens Emma suchen nun ein neues Zuhause.
Veröffentlicht:19.03.2021, 06:21

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Es sieht beinahe so aus, als ob Tierheimleiterin Sabine Schultz doch ein bisschen länger überlegen muss, wenn sie einen Neuling im Tierheim Berndshof beschreiben muss. Denn zu ungewöhnlich ist diese Hundedame, die erst kürzlich aufgegriffen worden ist. Ein Mischling in jedem Fall. Aber was da nun genau drinsteckt, da muss auch die hundeerfahrene Tierheim-Chefin passen und kann sich darum nicht so genau festlegen.

Hundedame Josy ist ein Energiebündel

Eine kräftige Portion Deutsch Drahthaar scheint aber drinzustecken – und dazu dann noch von vielen anderen Rassen etwas. „Das Tier entspricht vom Verhalten her so richtig keiner Norm“, so das vorläufige Urteil von Sabine Schultz. Außer Frage steht aber, dass es sich bei Josy, so heißt die Hundedame, um ein ausgesprochenes Energiebündel handelt. „Sie hat einen ausgeprägten Bewegungsdrang, ist muskulös, energiegeladen“, sagt die Tierheimchefin.

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Was schon darauf hinweist, dass der oder die künftigen Besitzer sich auf einiges gefasst machen können, was nicht negativ gemeint ist, sondern bedeutet, dass dieses etwa zweieinhalb Jahre junge Tier bei hunderfahrenen Haltern am besten aufgehoben wäre. „Also, für Anfänger ist Josy definitiv nichts“, sagt Sabine Schultz. Und was das neue Zuhause angeht: Es sollte keine Plattenbauwohnung sein, sondern ein eingezäuntes, möglichst großes Grundstück zum Toben und Tollen. Am besten natürlich mit Frauchen oder Herrchen – die sollten also möglichst selbst auch aktiv sein und sich jeden Tag viel an der frischen Luft bewegen. Wenn diesen Beschäftigungsteil Kinder übernehmen, sei dagegen nichts einzuwenden. „Josy mag Kinder“, sagt die Tierheimleiterin. Allerdings sollten die schon etwas kräftiger sein, denn die Hundedame geht zwar an der Leine, zieht aber doch recht kräftig an ihrem Ende. Da steckt dann einiges dahinter, schließlich ist Josy etwa so groß wie ein Labrador. Anfang Mai soll die Hündin sterilisiert werden und kann anschließend vermittelt werden. Interessenten können sich das Tier aber schon jetzt zu den Öffnungszeiten des Berndshofer Tierheimes oder nach Absprache mit Sabine Schultz (Telefon 039771 26237) ansehen und vielleicht auch einmal eine Gassi-Runde drehen.

Willi aus Ueckermünde spendet für Namensvetter

Im Bereich Anklam-Land ist Emma gefunden worden, ebenfalls eine Mischlingshündin, aber mit ihren 13 Kilo Gewicht deutlich kleiner und leichter. „Der Besitzer hat sich auch nach entsprechenden Informationen nicht gemeldet“, sagt Sabine Schultz. Die Hündin war offenbar schon längere Zeit auf sich allein gestellt und unterwegs. „Sie war verwahrlost“, so die Tierheimleiterin. Eine Behandlung gegen Ungeziefer hat die Hündin durchlaufen. Die Flöhe sind weg, geblieben aber ist der große Hunger der kleinen Emma. „Sie ist ein Dauerfresser“, beschreibt Sabine Schultz ihre Beobachtungen. Ansonsten lässt sich über die Hundedame nur Gutes berichten: Sie ist lieb, ruhig, kläfft nicht und geht Begegnungen mit jüngeren und temperamentvolleren Artgenossen aus dem Weg. Wohl fühlt sich die kleine Vierbeinerin in einem Körbchen. Und das wird sie vermutlich bei älteren Leuten finden, die es ebenfalls ruhig mögen.

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Geschichten von Tierheimhunden gehen manchmal gut aus, manchmal nicht, aber mitunter stellen sich bei der Tierheimchefin auch Überraschungsmomente ein. Wie erst vor wenigen Tagen. Da erhielt Sabine Schultz einen Anruf von einem, wie es der Stimme nach schien, älteren Mann. Der hatte vom Schicksal des Rottweilers Willi erfahren. Das hat ihn gerührt. Vielleicht hätte der Ueckermünder den Hund zu sich genommen – allerdings, hatte er gesagt, sei er dafür zu alt. Nicht zu alt sei er aber, um Futtergeld für den Rottweiler zu spendieren. Schließlich seien sie Namenvetter – der Ueckermünder höre ebenfalls auf den Vornamen Willi. Überwiesen hat der tierliebe Mann dann auch kurz nach dem Telefonat – und zwar mit dem Betreff: „Von Willi für Willi“. Darüber hat sich dann nicht nur der Rottweiler gefreut, sondern natürlich auch Sabine Schultz.