Ob es am ungemütlichen Aprilwetter lag oder aber am frühen Donnerstagnachmittag, Wenke Lorenzen ist sich nicht sicher, warum die Resonanz auf ihr Treffen am Tauschhaus der Anklamer Peene-Steine so mau ausfiel.
Zählt doch ihre dazugehörige Facebook-Gruppe im Internet mittlerweile mehr als 600 Mitglieder und in und um die Hansestadt vermutet Lorenzen etwa 20 bis 30 aktive Kreative, die regelmäßig Steine bemalen und in der Stadt auslegen.
Doch einzig Mitorganisatorin Ilka Hildebrand aus Alt Teterin und ihre neunjährige Tochter Hermine haben den Weg in die Greifswalder Straße gefunden, um sich über das gemeinsame Hobby auszutauschen.
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Ausgleich zum stressigen Job
Nichtsdestotrotz haben die drei fleißig gefachsimpelt, Tipps miteinander geteilt und währenddessen den ein oder anderen Stein bemalt. Hermine ist hin und weg von der riesigen Auswahl an Nagellacken, mit denen Wenke Lorenzen meistens ihre steinigen Kunstwerke herstellt.
Zuhause mit Mama Ilka malt die Drittklässlerin meistens mit Acrylstiften. Für Ilka Hildebrand bedeutet das neugewonnene Hobby Entspannung pur. Wenn sie sich von ihrem stressigen Arbeitstag als Arzthelferin erholen will, setzt sie sich hin und malt.
Eine besondere Begabung hätte sie nicht, aber schon als Kind hat sie gern gebastelt und gemalt. Die Inspiration für ihre Motive holt sie sich gern auch mal im Internet und dann probiert sie einfach ein bisschen rum, sagt sie.
Kleine Glücksbringer
Auch Freundin Wenke Lorenzen, die durch ihre Mutter auf die Steinmalerei und die dazugehörenden Gruppen in den sozialen Medien aufmerksam geworden ist, findet auch nicht, dass sie besonders schön malen kann. Aber sie hat einfach großen Spaß ihre Kreativität so auszuleben und eine besondere Freude daran, sich darüber mit anderen Menschen auszutauschen.
Die Idee hinter den Peenesteinen ist nämlich, sie irgendwo in der Stadt auszulegen, um damit andere Anklamer zu erfreuen, die den jeweiligen Stein als Glücksbringer behalten können oder aber ihn wieder auslegen.
Nachschub von Rügens Stränden
Außerdem werden die Finder gebeten, im Internet zu posten, welcher Stein wo aufgetaucht ist und geraten darüber in den Dialog mit der Steine-Gemeinschaft. Ähnliche Gruppen gibt es auch in anderen Städten, wie beispielsweise in Neubrandenburg, Stralsund, Greifswald oder aber auch auf der Insel Usedom.
„Was uns wirklich fehlt, ist ein Strand”, bemängeln die beiden. Denn für den Nachschub an schönen Steinen fahren die beiden schon mal bis nach Glowe auf Rügen, aber auch am Strand von Greifswald-Wieck oder in Ludwigsburg werden sie regelmäßig fündig.
„Wir sind neulich aber auch schon einmal im Baumarkt gewesen”, gibt Ilka Hildebrand zu, die immer die Tasche voller Stein-Kunstrwerke mit sich trägt, um auch einmal spontan welche auszulegen oder jemandem damit eine Freude zu machen. Gerade Kinder oder ältere Leute freuen sich immer sehr über die kleinen Freudenbringer, weiß sie.