Vertriebene
400 Ostpreußen bei Bärenfang und Folkore vereint in Anklam
Anklam / Lesedauer: 2 min
Jede Veranstaltung kann ein Wagnis sein, das weiß Friedhelm Schülke vom Bund der Vertriebenen nur zu gut. Mit ihren Treffen im Anklamer Volkshaus haben sich die Organisatoren über viele Jahre etabliert. Hunderte Gleichgesinnte eint die Erinnerung an die frühere Heimat, wenn sie bei Kaffee, Kuchen und Bärenfang zusammenkommen. Viele Besucher sind längst alte Bekannte – auch für Friedhelm Schülke.
Doch die Corona-Pandemie hat auch hier viel verändert. Natürlich seien sie deshalb nervös gewesen, wie die Feste nach der Pause angenommen werden, zumal die Treffen zunächst im Sommer stattfinden, erklärt er. Doch wie schon beim großen Pommerntreffen hielten nun auch die Ostpreußen Anklam die Treue. Gut 400 Menschen folgten am Sonnabend der Einladung ins Volkshaus. Zu sehen bekamen sie dort auf der Bühne die Musikgruppe Polynushka aus Berlin, die russische Folklore darbot.
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Bund setzt sich für Verständigung und friedliches Miteinander ein
Es sei nicht ihre Aufgabe und Ziel, politische Statements zu setzen – und stehe ihnen auch nicht zu, erklärt Schülke. Anderseits stehe das Ensemble, das ebenso aus ukrainischen und russisch-stämmigen Künstlern besteht, für sich.
Auch für den Bund der Vertriebenen sei der Krieg in der Ukraine, der über allem stehe, keine leichte Situation. Denn man habe sowohl Kontakte in die Ukraine als auch nach Russland. Die Anklamer wollen sich deshalb weiterhin für ein friedliches Miteinander und die Verständigung einsetzen, so weit ihnen dies möglich sei, versichert Schülke.
In der Hansestadt konnte zum Ende der Veranstaltung feierlich ein Gedenkstein eingeweiht werden. Bereits 2019 wurde zur Erinnerung an das 400-jährige Gedenken an "Ännchen von Tharau” eine Winterlinde gepflanzt. Nun soll der Stein auf diesen besonderen Baum hinweisen.
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