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Zuckerrüben

50 Millionen Euro – Anklamer Zuckerfabrik baut kräftig um

Anklam / Lesedauer: 3 min

Bis 2024 will die Anklamer Zuckerfabrik Millionen investieren und damit einige Abläufe in der Fabrik komplett neu aufstellen. Der Umbau hat bereits begonnen.
Veröffentlicht:01.10.2022, 06:25

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Gut 50 Millionen Euro sollen für Umweltmaßnahmen in Verbindung mit der Kapazitätserweiterung der Anklamer Zuckerfabrik bis 2024 verbaut werden. Jüngst brachte Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) für die anstehenden großen Veränderungen sogar höchstpersönlich die Genehmigung vorbei. Der Nordkurier berichtete.

Emissionen nicht erhöhen

Vor Ort in Anklam hat sich auf dem Weg zu einer der modernsten Zuckerfabriken Europas bereits einiges getan. Zum Teil wurde mit der Umsetzung einzelner Baumaßnahmen bereits begonnen oder diese auch schon fertig umgesetzt – mit positiven Auswirkungen für das Umfeld. So sei von Anfang an die Maßgabe für die Produktionssteigerung gewesen, gleichzeitig die Emissionen nicht zu erhöhen, erklärt Volker Hoffmann als Abteilungsleiter Technik bei der Cosun beet Company (CBC) Anklam. Dieses Ziel müsse man einhalten.

In den Planungen zeigte sich allerdings bereits, dass dies alles andere als eine leichte Aufgabe ist. So muss das Unternehmen künftig auf ein ganz neues Prinzip der Rübenwaschwasser-Enterdung setzen, um die Teichwirtschaft, die vor allem für die Geruchsemissionen ausschlaggebend war, nahezu komplett zu ersetzen.

Mehr lesen: Anklamer Zuckerfabrik startet in neue Rüben-Kampagne

Schon jetzt haben die mehrjährigen Bauarbeiten unter anderem für eine neue Beckenanlage begonnen, damit das entsandete Rübenwaschwasser zukünftig unter Ausschluss der Teiche in die Wasseraufbereitung geht. So wie an der Rübenwäsche soll künftig auch das gesamte Abwasser der Zuckerfabrik in Betonrückhaltebecken aufgefangen und behandelt werden. Dazu wird etwa im kommenden Jahr eine etwa 45 Meter lange Halle auf dem Gelände gebaut, in der ab 2024 acht Siebbandpressen betrieben werden sollen, die das anfallende Wasser vom Sediment reinigen, ehe es in die weitere Wasseraufbereitung und von dort aus direkt zurück in die Peene geht.

2023 sollen erste Teile der komplett neuen Anlage bereits in den Testbetrieb gehen. Gut ein Jahr später ist dann bereits die Umstellung der gesamten Wasserbehandlung vorgesehen.

Schon in der derzeitigen Kampagne gibt es zudem Neuerungen am Kühlturm. Dort wird das Kondensat nun nicht mehr vorrangig durch den Kamineffekt gekühlt, durch den nämlich Dampf und somit auch Geruch an die Umwelt abgegeben wird, sondern Plattenwärmetauscher kühlen in einem geschlossenen System einen Großteil des Kondensats, ehe das gekühlte Wasser weiter im Prozess verwendet werden kann. Neben dem Geruchseffekt ist die Behandlung des Kondensats so auch deutlich energiesparender, erklärt Hoffmann. Die Anlage, die in Anklam zum Einsatz kommt, ist zudem eine der größten ihrer Art.

Tag der Offenen Tür

Ansehen und erklären lassen können sich das alles interessierte Besucher bereits am kommenden Wochenende. Am 8. Oktober lädt die Anklamer Zuckerfabrik wieder ab 9 Uhr zum Tag der offenen Tür ein. In Gruppen finden dann anderthalbstündige Führungen über das Gelände und durch den Produktionsbetrieb statt. Die letzte Tour startet um 11 Uhr. Zur besseren Planung bittet die Zuckerfabrik um Anmeldung bis zum 4. Oktober bei Julia Fulbrecht per Telefon 03971 254105 oder via E-Mail an [email protected]. Doch auch kurzentschlossene Gäste seien herzlich willkommen. Kinder können jedoch erst ab dem Schulalter teilnehmen, heißt es.