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Fisch- und Gewässerkunde

Angler wollen regionales Schul-Angebot ausbauen

Anklam / Lesedauer: 3 min

Morgens Mathe, Deutsch und Erdkunde, nachmittags Angeln: Das Projekt „Angeln macht Schule“ läuft inzwischen auch an einer Schule im Anklamer Land.
Veröffentlicht:17.02.2022, 06:52

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Der Landesanglerverband (LAV) Mecklenburg-Vorpommern ist in Vorpommern aktuell auf der Suche nach Kooperationspartnern für das Projekt „Angeln macht Schule“. Das Angebot richtet sich im Rahmen der Ganztagsschule an die Klassen fünf und sechs. In dem Wahlfach erfahren die Schüler mehr über Fisch- und Gewässerkunde sowie das Angeln. Dabei lernen die Kinder, Fischarten zu unterscheiden und Wechselwirkungen in Ökosystemen zu verstehen.

An der regionalen Schule in Spantekow gibt es diesen Projektunterricht bereits. Angelfreund Winfried Wilke hat langjährige Erfahrungen in der Ausbildung vom Angel-Nachwuchs und erklärte sich bereit, die Spantekower Schüler zu unterrichten, berichtet Torsten Brandl, Vorsitzender des Kreisanglerverbandes Ostvorpommern und des Anglervereins Peene Süd Liepen. Das Wahlfach Angeln kann das Angebot an Vorpommerns Schulen durchaus aufwerten und abrunden, findet er, und die Jugendlichen zu verantwortungsvollen Anglern ausbilden. Aus diesem Grunde würde er sich freuen, wenn sich angel-affine Unterstützer finden, um es auch in weiteren Schulen der Region anbieten zu können.

Angeln ist viel mehr als Fische fangen

Vernünftiges Angeln bedeute eben nicht allein nur, Fische zu fangen, sondern sich mit der Natur zu beschäftigen. „Es ist ein großer Umwelt- und Naturschutzcharakter dabei“, ergänzt Biologe Christoph Wittek, der beim LAV für die Kinder- und Jugendarbeit zuständig ist. Für das Projekt können sich beispielsweise angelnde Eltern oder Lehrer wie auch Jugendwarte oder Senioren aus Angelvereinen melden.

„Angeln macht Schule“ ist im Jahr 2019 mit ersten Pilotstunden im Land gestartet. „Wir sind mit dem Projekt dann leider genau in die Pandemie hineingelaufen“, schildert Wittek. Aufgrund von Lockdown und Unterricht am Heimcomputer haben die Ganztagsschul-angebote lange pausiert. Mittlerweile läuft „Angeln macht Schule“ wieder an und wird an knapp unter zehn Schulen im Land angeboten. Wer möchte, kann am Ende seine Fischereischeinprüfung ablegen.

Angeln soll sogar den Charakter formen

Obwohl durchaus Angelvereine und Gewässer vorhanden sind, ist derzeit im Anklamer Raum nur diese eine Schule dabei. Aus Sicht von Claudia Thürmer vom LAV wäre es natürlich toll, wenn sich auch hier weitere Kursleiter und Schulen zusammenfinden würden. Aus der Jugendarbeit in den Vereinen weiß sie, dass viele Kinder „Feuer und Flamme“ für das Hobby sind.

Wer Fische in ihrer Komplexität und Vielfalt kennt, lernt sie damit auch schätzen. Wer die Zusammenhänge der Lebewesen und ihrer Umwelt versteht, verbindet Tierwohl, Umweltschutz und Hege – für den nachhaltigen Angler eine Selbstverständlichkeit. Wer Angeln beherrscht, nutzt eine der behutsamsten Methoden, Fische zu fangen. Wer Recht und Tradition achtet, schätzt auch die Gemeinschaft wert“, heißt es vom Anglerverband.

Jeder interessierte Lehrer oder Papa kann sich beim Verband melden. Der Landesanglerverband stellt erprobtes Lehrmaterial zur Verfügung und hilft bei der Organisation, Anmeldung, Antragstellung sowie Verwaltung und vermittelt interessierte Institutionen und Lehrwillige. Wer Interesse hat und mehr Infos sowie Kontakt sucht, wird auf der Internetseite des LAV fündig.