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Sicherheit am Markt

Anklam will vor freilaufenden Kellnern warnen

Anklam / Lesedauer: 2 min

30 km/h dürfen Autofahrer an der Markt-Ost-Seite in Anklam fahren – trotz regem Kneipenbetrieb. Für eine weitere Temporeduzierung bekam die Stadt kein grünes Licht. Nun soll ein Kompromiss her.
Veröffentlicht:13.08.2022, 05:40

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„Achtung, freilaufende Kellner!”, soll es künftig am Anklamer Marktplatz heißen. So will die Stadt mit neuen Schildern Autofahrer sensibilisieren, vor allem während des Restaurantbetriebes eine vorsichtige Fahrweise und mehr Umsicht für andere Verkehrsteilnehmer am besten bei Schrittgeschwindigkeit walten zu lassen.

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Dies sei ein ernst gemeinter Hinweis, der jedoch keine rechtsverbindliche Wirkung hat, klärt Anklams Ordnungsamtschef Bernd Lange auf. Die Stadtverwaltung hätte am liebsten „echte” Verkehrsschilder an dieser Stelle aufstellen lassen.

Antrag der Stadt auf Temporeduzierung abgelehnt

Zur Erinnerung: Die gab es bereits in der Vergangenheit. Mit den 10-km/h Schildern, die verkehrsbehördlich abgesegnet waren, sollten Restaurantbesucher und Angestellte bestmöglich beim Weg zwischen Gaststätte und den Plätzen auf dem Marktplatz geschützt werden. Allerdings lag die Genehmigung für die verkehrsrechtliche Anordnung nur zeitlich befristet vor – quasi als Probelauf.

Ein erneuter Antrag der Stadt wurde nun von der Verkehrsbehörde des Landkreises und der Polizei abgelehnt. Es gab in der zurückliegenden Zeit keine Unfallhäufung an dieser Stelle war für die Absage nun wohl ein Argument der entscheidenden Behörden. Somit gilt weiter eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h.

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Im Anklamer Rathaus sorgt das durchaus für Kopfschütteln. Als „Schildbürgerstreich” bezeichnet etwa Bürgermeister Michael Galander die Posse um die Straßenschilder an der Marktostseite. Sein zweiter Stellvertreter Bernd Lange drückt sich diplomatischer aus. „Der Spatz in der Hand ist bekanntlich besser als die Taube auf dem Dach”, zitiert er alte Weisheiten.

Jüngstes Kapitel von langer Schilderposse

Also besser der Kellner auf dem Schild als gar kein Hinweis an die Autofahrer. So lautetet für dieses Jahr nun erst einmal der Kompromiss. Immerhin, die neuen Schilder sind bereits bestellt und sollen, wenn alles klappt, bereits in der nächsten Woche in Anklam eintreffen und dann auch zügig aufgebaut werden.

Damit ist dann wohl auch die jüngste Etappe der Anklamer Schilderposse beendet, die schon vor gut fünf Jahren für allerlei Unverständnis in der Stadt sorgte. Damals gab es seitens des Ordnungsamtes sogar Bedenken, ob die Kellner aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen überhaupt die Straße samt Teller oder Gläsern überqueren dürfen. Das steht nun nicht mehr zur Debatte.