Bereits im Dezember 2021 hatte die Anklamer Stadtvertretung über den Doppelhaushalt für die Jahre 2022/23 abgestimmt, damit es in diesem Jahr mit der Mittelfreigabe besonders zügig gehen soll – so lautete zumindest der Plan. Bei der unteren Rechtsaufsicht des Landkreises wurde das vorlegte Zahlenwerk nun aber doch ganz genau unter die Lupe genommen und rund fünf Monate lang geprüft.
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Grünes Licht für Baumaßnahmen
Im Ergebnis kann Anklam nun auf eine lange Liste genehmigter Investitionen für die nächsten gut anderthalb Jahre blicken. Baumaßnahmen am Ikareum, Investitionen in die Digitalisierung der Schulen oder auch Straßenbaumaßnahmen in der Stadt erhielten grünes Licht. Auch die geplanten Kassenkredite wurden in voller Höhe genehmigt.
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Investitionen bei Vereinen auf der Kippe
Problematisch sieht es jedoch bei Investitionsmaßnahmen aus, die vor allem Anklamern Vereinen helfen sollten. Hier sieht die Kommunalaufsicht nicht bei allen veranschlagten Maßnahmen die Notwendigkeit als gegeben an und fordert Nacharbeiten von der Stadt ein – solange darf kein Geld ausgegeben werden. Nur mit einer Zustimmung der Rechtsaufsicht sei eine Mittelfreigabe für die einzelnen Posten erlaubt.
Konkret betrifft dies etwa einen Zuschuss in Höhe von 25 000 Euro für den Seesportclub zur Restaurierung der Wappen von Anklam. Außerdem ist die Sanierung des Sattelplatzes vor dem Ruderhaus betroffen. Kostenpunkt hier rund 35 000 Euro. Wobei dies noch eher kleinere Beträge auf der Liste sind.
Auch neues Gebäude am Stadion betroffen
Der große Hammer folgt dagegen für den VFC Anklam. So hat die Kommunalaufsicht auch beim Neubau des Multifunktionsgebäudes am Stadion noch Klärungsbedarf. Hier stehen Investitionen von 3,8 Millionen Euro auf der Kippe, für die eigentlich auch eine 90-prozentige Förderung vom Land erfolgen sollte.
Die Unterstützung hatte der damalige Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) noch in seinen letzten Amtstagen schriftlich in einer Absichtserklärung festgehalten.
Zudem stehen noch drei weitere Maßnahmen der Stadt zur Klärung mit der Rechtsaufsicht aus. Dazu zählen geplante Umbaumaßnahmen im Steintor-Museum für rund 12 000 Euro, Baumaßnahmen am Kreisverkehr Demminer Straße/Leipziger Allee für 30 000 Euro und der Abbruch eines stadteigenen Gebäudes in der Werftstraße.