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Sanierung oder Neubau?

Anklams Schwimmhalle bleibt Streit-Thema

Anklam / Lesedauer: 3 min

Lorenz Caffier bleibt dabei: Einen Schwimmhallen-Neubau in Anklam kann der Innenminister nicht fördern. Doch auch Bürgermeister Michael Galander macht klar, er trägt seinerseits eine Sanierung der alten Halle nicht mit. Und nun?
Veröffentlicht:08.08.2018, 10:06

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Zwei Männer, ein Stehtisch im Schatten, zwei klare Positionen und rund 30 Grad Außentemperatur. Das Aufeinandertreffen von Innenminister Lorenz Caffier (CDU) und Anklams Bürgermeister Michael Galander (Initiativen für Anklam/IfA) war nicht nur durch das Sommerwetter hitzig. Am Rande der Indienststellung der Bereitschaftspolizei in Anklam ging es auch um das aktuelle Streitthema – die Anklamer Schwimmhalle.

Michael Galander plädiert weiter für einen Ersatzneubau – der sei nachgewiesen wirtschaftlicher und eine Investition in die Zukunft. Zudem seien bereits sechs Millionen Euro Fördermittel beim SPD-geführten Energieministerium für eine neue Schwimmhalle in Anklam reserviert. Zusammen mit den zugesagten zwei Millionen Euro, die das Innenministerium für eine Sanierung der alten Halle sowieso bereitstellen würde, käme man bereits auf acht Millionen Euro. Damit wäre die Halle mit einem rund 500 000 Euro hohen Eigenanteil von der Stadt bereits ausfinanziert, so die Rechnung des Bürgermeisters.

Innenminister: kalkulierter Betrag reicht nicht aus

Der Innenminister bleibt jedoch bei seiner Aussage: Er kann und will die zwei Millionen Euro aus den Sonderbedarfszuweisungen nur für die Sanierung der bestehenden Halle investieren. Aus dem Topf der Sonderbedarfszuweisung werden pflichtige Ausgaben finanziert, in dieser Hinsicht sei man Anklam durch die besondere Bedeutung der Schwimmhalle für die Region schon ein großes Stück entgegengekommen, so der Innenminister.

Anderen Städten, die ebenfalls Schwimmhallen bauen wollen und keine Gelder bekommen, oder den Feuerwehren, deren Fahrzeuge beispielsweise auch aus den Sonderbedarfszuweisungen gefördert werden, könne er nun aber nicht erklären, warum Anklam auch noch eine komplett neue Halle finanziert bekomme. Zumal der Innenminister nicht davon ausgeht, dass die kalkulierten 8,5 Millionen Euro ausreichen, um den Ersatzneubau zu stemmen.

Galander befürchtet „großen Investitionsfehler“

Für Bürgermeister Galander steht seinerseits fest, dass er eine Sanierung der alten Halle nicht mittragen wird. Es wäre das erste Mal, dass er im Falle einer Sanierung der Halle von einem großen Investitionsfehler der Stadt sprechen müsste, für den er in seiner Funktion als Bürgermeister nicht verantwortlich gemacht werden wolle, so Galander. Erst recht nicht vor dem Hintergrund, dass nach den letzten Absprachen wahrscheinlich die Schwimmhalle während der anderthalbährigen Bauzeit geschlossen und auch der Betreibervertrag mit den Peenerobben wohl gekündigt werden würde, erklärt Galander.

Die Stadtverwaltung prüft nun mit Hochdruck, ob ein Neubau auch ohne die Mittel aus dem Innenministerium zu finanzieren ist, indem noch andere Fördertöpfe gefunden werden – etwa beim Energie-, Landwirtschafts- oder Wirtschaftsministerium. Auch für ein Bundesförderprogramm von Schwimmhallen käme Anklam infrage. „Da wäre die früheste Bewilligung allerdings erst 2019 möglich“, so Galander.