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Bürgermeister Galander sauer

Anklams Vereine müssen weiter auf Geld warten

Anklam / Lesedauer: 3 min

Auch Ende Oktober konnten die Vereinszuschüsse der Stadt Anklam noch nicht ausgezahlt werden. Der Bürgermeister droht deshalb bereits Konsequenzen an.
Veröffentlicht:26.10.2019, 14:53

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Viele Vereine und Verbände in der Stadt Anklam müssen den Gürtel immer noch enger schnallen – zumindest mit Blick auf die finanzielle Unterstützung durch die Stadt Anklam. Nachdem die mit einer Haushaltssperre belegten Vereinszuschüsse bereits im August diskutiert worden waren, hat sich nun auch zwei Monate später die Lage nicht verändert. Nicht nur für die Stadtpolitiker, wie Linken-Chefin Monika Zeretzke betonte, sei dies ein unhaltbarer Zustand. „Das Jahr ist fast vorbei. Die Vereine haben mit dem Geld geplant“, verdeutlichte sie in der jüngsten Stadtvertretersitzung die Misere.

Auch der Bürgermeister zeigte offen, wie unzufrieden er mit dem aktuellen Zustand ist. Bereits im August sprach er von einer gewissen „Bockigkeit“ der unteren Rechtsaufsichtsbehörde des Landkreises in dieser Angelegenheit. Damals hoffte er aber dennoch auf eine schnelle Lösung des Problems und somit eine baldige Auszahlung an die Betroffenen.

Jetzt schlägt Galander dagegen härtete Töne an. Sollte auch ein erneutes Gespräch Ende Oktober keine Einigung mit der übergeordneten Behörde bringen, werde er die Auszahlung trotz fehlender Genehmigung anordnen, kündigte Galander an. Dabei sei er sich durchaus bewusst, dass dieser Schritt rechtlich vielleicht nicht sauber sei, ergänzte er. Darüber hinaus müsse aus seiner Sicht ein Weg gefunden werden, künftig abzusichern, dass zugesagte Gelder für Vereine und Verbände auch schnellstmöglich ausgezahlt werden können.

Schwierige Planungen für Weihnachtsmarkt

Entstanden ist das Problem auch durch die relativ späte Genehmigung des Anklamer Haushaltes für das Jahr 2019, diese erfolgte erst im Sommer mit entsprechenden Sparauflagen. Angesichts von Mehrausgaben in Höhe von 77 500 Euro soll diese Summe nun etwa zusätzlich im freiwilligen Bereich eingespart werden. Die Mehrkosten seien jedoch durch eine Altersteilzeitregelung entstanden, argumentiert dagegen die Stadtverwaltung – bislang ohne Erfolg.

Fakt bleibt: Daraus resultieren unter anderem die Haushaltssperren bei den Vereinsgeldern. Das betrifft beispielsweise auch die Zuschüsse, die der Kulturausschuss jährlich als Förderung für Sport, Kultur und soziale Projekte vergeben kann. Im Bereich Sport seien dabei nicht nur die eingeplanten 5000 Euro für konkrete Projekte auf Eis gelegt worden, sondern auch weitere 15.000 Euro, die den Vereinen anteilig für die aktiven Kinder und Jugendlichen ausgezahlt werden. Weiterhin betroffen von den Haushaltsauflagen sind auch 5400 Euro für soziale Projekte und 10.000 Euro für die Kulturförderung.

Auch die Planungen für den Anklamer Weihnachtsmarkt gehen derzeit nur mit angezogener Handbremse voran, da auch in diesem Bereich Mittel eingespart werden sollen, erklärt Anklams Kämmerin Beatrix Wittmann-Stifft. Auch deshalb hofft sie auf eine Einigung mit der Rechtsaufsicht in den bevorstehenden Gesprächen. Eine erneute schriftliche Erläuterung, warum die Mittel aus ihrer Sicht freigegeben werden müssen, hätte die Stadtverwaltung bereits abgeschickt.