Eine beschauliche Fahrt über Land mit dem eigenen Drahtesel. In der Theorie klingt das ganz gut, doch in der Praxis ist das alles andere als ein leichtes Unterfangen. Denn es fehlen die dafür benötigten Radwege. Genau aus diesem Grund, haben sich Anklams Bürgermeister Michael Galander und Bürgervorsteher Andreas Brüsch in die Sattel ihrer treuen, drahtigen Rosse geschwungen und sind mit einem knapp 150 Mann und Frau starkem Gefolge los geradelt.
Doch der Bürgermeister und -vorsteher waren dieses Mal nicht alleine. Gemeinsam mit Marcel Falk, dem Vorsitzenden des Vereins Vorpommersche Dorfstraße wurde aus der sonst als Radtour stattfindenden Veranstaltung eine Demonstration für den Ausbau der Radwege in der Region Peenetal.
Baustart für Radweg zwischen Anklam und Stolpe noch unklar
Marcel Falk brachte auch fast gute Nachrichten mit in die Hansestadt, denn der Stolper Bürgermeister ist auch Koordinator für touristisches Wegenetz beim Landkreis und weiß dadurch, dass sich der Radweg zwischen Anklam und Stolpe bereits in Planungsphase vier befindet. „Planungsphase fünf wäre die Bauphase, aber bisher wurde noch nicht mit den Grundstückseigentümern, bei denen der Radweg entlang muss, gesprochen“, erklärte er. Dadurch wisse man immer noch nicht genau, wann der Bau starten kann.
Mit dabei war auch Jeannine Rösler von der Partei die Linke. Sie betonte auch nochmal die Wichtigkeit einer solchen Demonstration und dass die Regierung die erforderlichen Mittel freigeben muss. Ihrer Ansicht nach wäre ausreichend Geld da für den Aus-, Um- oder Neubau von Radwegen im Peenetal.
B109 musste für Rad-Demonstranten gesperrt werden
Evelin Steiner führte die radelnden Demonstranten an und vom Bürgermeister gab es noch die Anweisung, die Dame auf gar keinen Fall zu überholen. Vom Anklamer Marktplatz aus ging es zunächst lautstark über die Bundesstraße 109 nach Ziethen. In Ziethen sperrten die Radfahrer die Bundesstraße für knapp zehn Minuten bis sie sich auf den Weg weiter nach Quilow machten. Auch dank Polizeibegleitung konnte die große Gruppe den Weg auf der stark befahrenen B109 ohne Probleme passieren.
Bürgervorsteher Andreas Brüsch wies darauf hin, dass das Stadtradeln am gestrigen Tag endete und erinnerte daran, dass doch alle, die es noch nicht geschafft haben, ihre gefahrenen Kilometer nachmelden mögen. Denn die Kilometer, die bei der Radtourdemo zusammengekommen sind, fließen ebenfalls in das Stadtradeln ein. Bisher sind, laut gestrigem Stand, 13 Teams knapp 10 000 Kilometer geradelt.