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Denkmal

Blicken die Lilienthalbrüder bald auf die Peene?

Anklam / Lesedauer: 3 min

Anstatt als beliebtes Fotomotiv für Sommergäste zu dienen, schmort die Statue der Gebrüder Lilienthal weiter im Depot. Doch jetzt gibt es einen neuen Vorschlag für einen Standort.
Veröffentlicht:26.07.2022, 05:33

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Spätestens mit der am Wochenende vollzogenen Eröffnung des Biergartens an der Alten Post in Anklam hat sich die Frage nach einem neuen Standort für die Statue der Gebrüder Lilienthal an diesem Platz wohl erledigt. Theoretisch könnte sich auf der neuen Außenterrasse sicherlich immer noch eine Stelle für die Statue finden, erklärt Anklams Bürgermeister Michael Galander, der diesen Standort einst favorisiert hatte.

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Tatsächlich hat man in der Verwaltung aber schon eine neue Stellfläche ins Visier genommen. So könnten die Gebrüder künftig nicht nur einen Blick in den Himmel, sondern auch auf die Peene werfen. Zwischen dem geplanten Hansequartier und der Peenetorbrücke könnten sich die berühmtesten Söhne der Stadt bald wiederfinden.

Zustimmung des Künstlers steht noch aus

Mit dem kürzlich verstorbenen Rahmenplaner der Stadt, Lutz Braun, sei dieser Vorschlag bereits abgestimmt worden. Er habe zudem die Idee mit aufgebracht, würdigt Galander. Derzeit werde die Zustimmung des Künstlers für den Platz an der Peene eingeholt. Nach dem Standortstreit, der zwischen zeitlich in Stadtpolitik und Verwaltung entstanden war, soll dann letztendlich auch der Kulturausschuss der Stadt bei der finalen Standortfestlegung noch ein Wörtchen mitreden.

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Dort nimmt Ausschussvorsitzender Christian Schröder (IfA) den neuen Vorschlag recht zufrieden auf. „Ich denke, das ist ein sinnvoller und konstruktiver Vorschlag nach der unglücklichen Debatte um den Platz in der Steinstraße”, lobt Schröder.

Keine Zwischenlösung vorgesehen

Ohnehin sei derzeit keine Eile in dieser Frage geboten. So haben die Bauarbeiten am Hansequartier noch nicht begonnen. Ob parallel dazu die Fläche bereits gestaltet werden könnte, ist noch nicht klar.

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Somit steht für die Anklamer und Gäste wohl schon fest, dass sie auf das beliebte Fotomotiv noch länger verzichten werden müssen. Eine Zwischenlösung sei derzeit nicht angedacht, so der Bürgermeister. Dafür gebe es letztendlich auch keine Kostenstelle im Haushalt.

Gut und sicher eingelagert

„Die Stadt hatte weder zu Ostzeiten noch bis 24 Jahre nach der Wende ein solches Kunstwerk und hat auf eine bildliche Darstellung der Lilienthalbrüder verzichten müssen”, sagt Galander. Nun komme es auf einige Monate oder im Zweifel ein bis zwei Jahre im Depot nicht an, findet zumindest der Verwaltungschef.

Die Figuren seien derzeit von der Stadt gut und sicher eingelagert, betont er. Ein Umstand, den auch Christian Schröder nicht so dramatisch sieht. Der Würde des Denkmals käme es aus seiner Sicht entgegen, die Standfrage nun abschließend und langfristig zu klären und dann gegebenenfalls mit der Aufstellung auch noch etwas zu warten, argumentiert er.